Zurück zur Übersicht

 

Chronik ab Januar 2018

21.-24.3.2024 Leipziger Buchmesse

Sie finden sisifo / Leipziger Literaturverlag und ostragegehege auf dem Messegelänge in Halle 5 an Stand D217 sowie abends in der Brockhausstraße 56

Donnerstag, 21. März 2024, 10:15 Uhr, Stand B307 »So geht sächsisch« in Halle 4

Benjamin Baumann, Kollateralschädel

Donnerstag, 21.3.2024, 11.00 Uhr, Stand der Republik Portugal, Halle 4, Stand C300

Amadú Dafé: Jasmim

Übersetzung: Rosa Rodrigues, Lesung der deutschsprachigen Passagen

Veranstalter: Botschaft der Republik Portugal / Instituto Camões

Donnerstag, 21.3.2024, 16.00 Uhr, Stand der Republik Portugal, Halle 4, Stand C300

Poesia em tempos conturbados: Gespräch zwischen Yara Monteiro und Amadú Dafé

Moderation: Timo Berger

Veranstalter: Botschaft der Republik Portugal / Instituto Camões

Donnerstag, 21. März 2024, 12:45 Uhr, Stand B307 »So geht sächsisch« in Halle 4

Axel Helbig, Der eigene Ton

Donnerstag, 21. März 2024, 20:15 Uhr im Leipziger Literaturverlag

Schleußiger Literatursalon – die lange Lesenacht

Kurzweilige Texte, Poesie und Kunst sowie wohltuende Inspiration und die Eröffnung der Ausstellung "Neue Zeichnungen und Aquarelle" von Ute Ludwig (Berlin) erwarten die Besucher des Salons:

Freitag, 22.3.2024, 18.00 Uhr, naTo ( Kulturhaus "Nationale Front"), Karl-Liebknecht-Straße 46

As novas restrições à liberdade literária. Gespräch zwischen Yara Monteiro, Rosário Alçada Araújo und Amadú Dafé

Moderation: Benjamin Meisnitzer

Veranstalter: Botschaft der Republik Portugal / Instituto Camões

Freitag, 22. März 2024, 19:00, Buchhandlung Hugendubel

Uwe Salzbrenner präsentiert seinen druckfrischen, opulenten utopischen Dresden-Roman "Die Talente"

Sonnabend, 23.3.2024, 12.30 Uhr, Forum die UNABHÄNGIGEN, Halle 5, Stand E313

Amadú Dafé: Jasmim

Übersetzung: Rosa Rodrigues, Lesung der deutschsprachigen Passagen

Sonnabend, 23. März 2024, 20:15 Uhr im Leipziger Literaturverlag

Salon International: Originale, Übersetzungen, Kommentare

Wörtertanz, verbale Befreiungsschläge in einer vom Nutzdenken aufgezehrten Welt, Blicke über den Tellerrand

Mit freundlicher Unterstützung durch den Deutschen Übersetzerfonds, DGLAB/Culture & Instituto Camões und FÄHRE e.V.

Sonntag, 24. März 2024, 11:45 Uhr, Stand B307 »So geht sächsisch« in Halle 4

Cristine Hengevoss & Sergej Sawaljow: nahe der brandung

Sonntag, 24. März 2024, 14:45 Uhr, Stand B307 »So geht sächsisch« in Halle 4

Amadú Dafé & Rosa Rodrigues: Jasmim

 

Montag, der 25.03.2024, im Schwalbennest der Moritzbastei, Leipzig, 19.00 Uhr

Benjamin Baumann liest aus Essays, aktuellen Gedichten und seinem literarischen Debüt Kollateralschädel

Moderation: Eileen Mätzold

Der durstige Pegasus ist die älteste durchgehende Literaturreihe Europas – seit 1976 gibt es sie monatlich in der Moritzbastei zu Leipzig.

Der Eintritt ist frei!

 

Dienstag, 26.3., 19:30 Uhr, Buchhandlung TFM, Große Seestraße 47, 60486 Frankfurt

Sessão literária com Amadú Dafé


Donnerstag, 28.3.2024, 18.00 Uhr, Simón-Bolívar-Saal, IAI Ibero-Amerikanisches Institut, Potsdamer Str. 37, 10785 Berlin

Amadú Dafé: Jasmim. Nova literatura da Guiné-Bissau

 

Donnerstag, 28. März 2024, 19.30 Uhr, Haus des Buches Leipzig, „Literaturcafé“

Uwe Salzbrenner stellt seinen neuen Dresden-Roman vor: Die Talente

(Veranstaltung des Freundeskreises Sciencefiction e.V.)

 

17.03.2024, 16 Uhr, Interkulturelles Zentrum Heidelberg

Abdulai Sila: Die letzte Tragödie. Aus dem Portugiesischen von Rosa Rodrigues

 

06.03.2024, Theater der Jungen Welt Leipzig

Yvette K. Centeno: erdnah. Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr

Musikperformance nach einer Komposition von Torsten Pfeffer | Mit Detlef Vitzthum und Torsten Pfeffer

Zum Bühnenjubiläum von Detlef Vitzthum wollen wir Herzlichen Glückwunsch und Dankeschön sagen und einladen zur einmaligen konzertanten Aufführung der Musikperformance ERDNAH, die 2020 unter Mitwirkung von Detlef Vitzthum entstand.

Das Projekt ERDNAH wurde von dem Leipziger Komponisten Torsten Pfeffer und dem Leipziger Künstler Andreas Schröder initiiert. 2020 fand die Uraufführung als Installations- und Musikperformance in der Kirche von Großpötzschau statt. Die musikalische und sprachliche Komposition basiert auf der gleichnamigen Gedichtpublikation der portugiesischen Autorin Yvette K. Centeno.

Es gibt fremde, unbestimmte Worte und Bilder, die in deine Welt eindringen wie ein zarter Splitter ins Fleisch.
Kaum mehr als ein Haar von deiner Stirn.
Doch kein Luftzug weht es fort, keine Zange kann es greifen. Leckst du darüber, so kratzt seine winzig feine Spitze eine tiefe unsichtbare Furche in deine ausgehungerten Sinne, die lustvoll aufbegehren.
Du kannst nicht umhin den Worten nachzugreifen, dich nach ihnen umzudrehen, die Stille in ihrer Mitte erwartungsvoll zu füllen und diesen Klang zu suchen, diesen Klang der hinter der Sprache liegt, hinter dem Dies & Das und hinter dir selbst.

05.03.2024, Haus des Buches, 19:30 Uhr

Hans Peter Hoffmann und Brigitte Höhenrieder: Ein Abend für Liao Yiwu

Der chinesische Autor Liao Yiwu hat oftmals versucht, ins Ausland zu reisen - auf legale Weise. Auf Einladung ausländischer Institutionen zu Lesungen und Festivals in Australien, den USA oder in Deutschland besorgte er sich nach Erhalt der Visa einen gültigen Reisepass, um dann im letzten Moment doch von der Polizei aus dem Flugzeug in Peking eskortiert zu werden. Am Vorabend des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens hört er in Sichuan, fern von Peking, Radio und weiß intuitiv, was kommt. Das Gedicht »Massaker«, das er noch am 3. Juni, einen Tag vor dem wirklichen Blutbad, schreibt, wird ihn für vier Jahre ins Gefängnis bringen. Erst 2011 gelingt ihm die Flucht über Vietnam und Warschau nach Berlin, wo er seither lebt.

Der Sinologe Hans Peter Hoffmann, seit Jahren mit Brigitte Höhenrieder der deutsche Übersetzer von Liao Yiwu, wird an dem Abend Einblicke geben in das Werk eines der bekanntesten Exilautoren Chinas, dem Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2012. Dabei soll es auch um das Übersetzen aus dem Chinesischen selbst gehen.

Hans Peter Hoffmann ist Professor für Sinologie an der Universität Mainz, Autor und Übersetzer.

Brigitte Höhenrieder ist dort Lehrkraft am Fachbereich für Interkulturelle Germanistik. Sie übersetzte aus dem Englischen »Die Welt des Xi Jinping« und in jüngster Zeit gemeinsam mit H.P. Hoffmann Liao Yiwus Romane »Wuhan« (2021) und »Die Liebe in Zeiten Mao Zedongs" (2023)

Eintritt: 5,- / 3,- EUR

Veranstaltung des Übersetzervereins »Die Fähre« e.V.

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig

Samstag, 24. Februar 2024, 19:00 bis 0:00 Uhr, Haus der Kulturen der Welt ( Adresse John-Foster-Dulles-Allee 10, Berlin)

Ohne Lyrik wären wir gar nicht mehr da! Lyriknacht mit Julia Cimafiejeva, Gintaras Grajauskas, Anna Hetzer, Anastasiia Kosodii, Ivana Sajko, Krzysztof Siwczyk, Miruna Vlada, Uljana Wolf

Im Chaos des Weltgeschehens ist Poesie oft einer der letzten verbleibenden Anker. Eine Stimme des Trosts oder schlicht ein Mittel, um nicht den Verstand zu verlieren. Am historischen Datum der Kriegsausweitung in der Ukraine lesen internationale Lyriker*innen aus ihren Werken – gegen die Verzweiflung, für Solidarität und ein Miteinander, das sich nicht in nationale Lager spalten lässt. In ihren Versen sind sie vereint.

Mit Musik von Vesna

01.12.2023 um 19:30 am Haus der Kulturen der Welt in Berlin

Autorentreffen im Literarischen Colloquium Berlin: Utopie Osteuropa
Einstiegsvortrag: Yevgenia Belorusets
Lesungen: Gintaras Grajauskas, Uljana Wolf, Necati Öziri, Ivana Sajko, Anastasiia Kosodii und Yuriy Gurzhi
Moderation: Max Czollek und Sasha Marianna Salzmann

02.12.2023 um 19:30 am Haus der Kulturen der Welt in Berlin

Autorentreffen im Literarischen Colloquium Berlin: Utopie Osteuropa
Einstiegsvortrag: Mely Kiyak
Lesungen: Anna Hetzer, Anja Zag Golog, Julia Cimafiejeva, Krzysztof Siwczyk, Miruna Vlada und Deniz Utlu
Moderation: Max Czollek und Sasha Marianna Salzmann

Im symbolischen Gefüge namens „Europa“ nimmt Osteuropa einen seltsamen Platz ein: Zwar Teil des Kontinents, hat es jedoch keine Aufnahme in das viel beschworene europäische „Wir“ gefunden. Osteuropa ist immer das, was „Wir“ nicht sind. Ein Ort der Gewalt und der politischen Krisen. Das ist bei den Demonstrationen in Belarus 2020/21 und mit der Kriegserweiterung Russlands in der Ukraine am 24. Februar 2022 neuerlich klar geworden. Zugleich dominierte in der Berichterstattung hierzulande das Bild der weißen, christlichen, weiblichen Geflüchteten, so als handelte es sich um einen Spiegel der eigenen rassistischen Vorannahmen. Dem steht eine osteuropäische Realität gegenüber, die historisch und gegenwärtig vom Zusammenleben unterschiedlicher Menschen und Nationen geprägt ist. Ein Ort, der mehr mit der pluralen deutschen Gesellschaft zu tun hat, als es manchmal den Eindruck hat. Darum werden Autorinnen und Autoren zu einem Treffen eingeladen, bei dem deutlich werden soll: Die Literatur, die heute in Deutschland entsteht, ist nicht zu trennen von Realitäten jenseits seiner geografischen Grenzen. Ein Gespräch über ein gemeinsames Schreiben der Gegenwart.

Montag, 4. Dezember 2023, 14-16 Uhr, Konfuzius-Institut Leipzig

Viktor Kalinke stellt die deutsche Übersetzung des Zhuangzi vor

„Warum überhaupt eine weitere Übertragung und weitere Deutung von Zhuang Zi?“ fragt der Bonner Sinologe und Übersetzer Wolfgang Kubin (2013, S. 8) in der Einleitung zu seiner bei Herder erschienenen Textauswahl. Hat sich die Diskussion um diesen altchinesischen Klassiker nicht erschöpft?

Das Buch Zhuangzi gilt als die „Bibel des Daoismus“: Es zeichnet sich aus durch einen allegorischen, gleichnishaften Stil, schillernde Erzählprosa und auf die philosophische Spitze getriebene Dialoge. Martin Buber, Hermann Hesse, Martin Heidegger – um nur einige zu nennen – öffneten ihr Denken diesem anspruchsvollsten Autor des alten China. Trotz seines ehrwürdigen Alters und dank seiner „Häutungen“ in über 500 Kommentaren ist dieses Buch von erstaunlicher, auch den Westen betreffender Aktualität.

„Von allen bedeutenden Werken des alten China nährt das Buch Zhuangzi den Geist auf die fas­zi­nierendste, poetischste und vielfältigste Weise.“ (Liu Xiaogan)

Die Rezeption hierzulande wurde von der Ausgabe Richard Wilhelms, einer Pionierleistung aus dem Jahr 1912, dominiert, die den textus receptus nach Guo Xiang (gest. 312) um etwa ein Drittel gekürzt und verfälscht wiedergibt.

Im ersten Teil dieses Vortrags werden Autor und Buch in die zeitgeschichtlichen Strömungen der chinesischen Philosophie eingeordnet. Viktor Kalinke skizziert anhand ausgewählter Passgen die Schwierigkeiten und Herausforderungen, denen sich die Übersetzer gegenüber sehen und erläutert die Herangehensweise an die Übersetzung, die dieser Neuausgabe zugrundeliegt.

Im zweiten Teil kommen Auszüge aus dem Buch Zhuangzi in Form einer Lesung zu Gehör.

Veranstaltung im Rahmen des Dies Academicus

Freitag, 06.10.2023, ab 19 Uhr, Wittenberg Evangelische Akademie, Schloßplatz 1d

im Rahmen der Tagung "China verstehen. Eine kulturhistorisch-politische Annäherung"

Chinas Einfluss auf die Weltpolitik wie auf die globale Wirtschaft ist kaum zu überschätzen. Dabei bleibt China aus einer europäischen Perspektive fremd. Auf der Tagung werden die Grundlagen des chinesischen Denkens – der „geheime Notenschlüssel“ – vorgestellt.

19.00 Uhr Podium – die Schulen des chinesischen Denkens
Paul Martin und Viktor Kalinke

20.15 Uhr Einführung in die Denktraditionen Chinas
Viktor Kalinke

 

Sonnabend, 07.10.2023, 15:30 Uhr, Gohliser Schlösschen – Westarkade (Menckestr. 23)

im Rahmen des LEIPZIGER MYTHEN-TAGES 2023 - Mythos Buch

Viktor Kalinke: Laozi als Gesprächspartner bei Kongzi und Zhuangzi - reale Person oder Legende?

Laozi 老 子 (Schreibweisen: Lao tse, Lao-tse, Lao tzu, Laudse, wörtlich „Alter Meister“, Rufname Lao Dan, Geburtsname Li Er) war ein legendärer chinesischer Philosoph und königlicher Schrifthüter - doch hat es ihn wirklich gegeben oder ist er nur eine Legende? In der chinesischen Tradition tritt er als ein älterer Zeitgenosse des Kongzi auf, im Westen bekannt als Konfuzius (551–479 v.u.Z.). 1500 Jahre später, also vor etwa 1000 Jahren begannen Neokonfuzianer an der Echtheit dieser Berichte zu zweifeln. Sind sich die beiden Philosophen tatsächlich begegnet? Neuere Erkenntnisse aus Archälogie und Sinologie werfen Licht ins Dunkel der Skeptiker.

 

17. Oktober, 19.30 Uhr, Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden
Uwe Claus & Uwe Salzbrenner: Um unsere Sinne zu schärfen
Lesung mit Bild und Musik
Jemand will fortgehen, das geschieht noch in der DDR. Andere laufen Spießruten, das ist ganz einfach Mobbing. Wieder andere haben seltsame Talente in einer ebenso seltsamen „Zone“, das ist womöglich eine Bedrohung für die Gesellschaft. Uwe Claus stellt Gedichte, Prosatexte und Fotografien vor, Uwe Salzbrenner einen Auszug seines demnächst erscheinenden Romans "Die Talente". Schonungslos zeigen sie mögliche Konflikte. Der Musiker Jochen Sobe improvisiert dazu.
Uwe Claus und Uwe Salzbrenner, beide Jahrgang 1960 und in Dresden ansässig, schreiben Prosa und Lyrik. Von Claus erschien zuletzt „Vokabeln des Lichts — 149 Haikus“, von Salzbrenner der Novellenband „Hinter der Membran“ im Leipziger Literaturverlag. Jochen Sobe lebt in Radeberg und musiziert sonst bei Saitensprung und Sören Glaser & Band.

Die Lesung ist Teil der Reihe „Haltungen“ der Unabhängigen Schriftsteller Assoziation Dresden e.V., gefördert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden.

Donnerstag, 28.09.2023 um 19:30, Zentralbibliothek im Kulturpalast, Besuchereingang: Wilsdruffer Straße,
01067 Dresden

Axel Helbig »Der eigene Ton«
Literarisches Gespräch zum neuen Interviewband mit Dichtern

Die von Axel Helbig geführten Gespräche mit Autor*innen ermöglichen einen vertieften Zugang zur Literatur. Sie ergründen Geheimnisse und Privates, das unsichtbar hinter den Werken steht, mitunter geradezu verdeckt werden soll. Dem Autor gelingt es, das Spannungsverhältnis, den Fluss und die Freude, in die sich Autor*in und Werk begeben, für den Lesenden einzufangen.

Axel Helbig, Jahrgang 1955, lebt als Autor und Herausgeber in Dresden. Er ist Redakteur und Mitherausgeber von Ostragehege. Zeitschrift für Literatur und Kunst. Im Leipziger Literaturverlag erschienen bereits drei Bände Der eigene Ton. Gespräche mit Dichtern.

Moderation: Karin Großmann

 

Freitag, 15.09.2023 | ab 19:00 Uhr open end, Wittenberg Evangelische Akademie, Schloßplatz 1d

Portugiesische Kulturnacht
Portugal hat nicht nur eine faszinierende Geschichte, sondern auch eine lebendige Kultur. Die Kulturnacht wird mit einer Fotoausstellung von Paul F. Martin eröffnet. Viktor Kalinke vom Leipziger Literaturverlag stellt mit dem Übersetzer Markus Sahr portugiesische Gegenwartsliteratur vor, u.a. "Myra oder Zwei Tage Glück" und "Im Garten der Nußbäume" . Musikalisch von Jaqueline Conde mit Fado-Klängen umrahmt, laden wir ein bei Portwein oder einem Vinho Verde ins Gespräch zu kommen.

Am Freitag, den 11. August, 20 Uhr im Ostra-Dome (Zur Messe 9a, Dresden)
Palaissommer: Songs, Gedichte und Geschichten!
Große Wiese. Coole Bühne. Gastronomie. Wasserfläche. Büchertisch
mit Görda (Konzert) / Manuela Bibrach / Verica Trickovic / Marcel Beyer (Lesung)
Moderation: Volker Sielaff

Weil sich zu den Gedichten nun auch Geschichten und Songs hinzugesellen, heißt das kultige Format jetzt ‚Songs, Gedichte & Geschichten‘. Es wird ein so kurzweiliger Abend, wie das Publikum ihn seit Jahren gewohnt ist. Ein poetisches Sommervergnügen aus Lesung, Performance und wunderbarer Musik, bei dem namhafte Dichter, ein Romancier und ein berauschendes Songwriterinnen-Duo dem wandelnden, sitzenden oder liegenden Zuhörern ihre Lieder und Texte vorstellen. Ein Novum beim diesjährigen Abend von "Songs, Gedichte und Geschichten": Am Schluss des Abends wird jeder Autor gemeinsam mit Görda zu deren Musik noch ein Gedicht performen ("Music meets Poetry"). Man darf gespannt sein!

Görda: Das female Duo aus Leipzig, verwebt in einer multi-instrumentalen Live Performance Vocals, E- Bass, Querflöte, Synthesizer, Cello und Beats zu vielschichtigen Klangteppichen. Görda ist eine schillernde Kreuzung aus Alternative Pop und Experimental Songwriter, durch die immer wieder der Jazz Background blitzt. Kraftvoll, poetisch und gewitzt erzählen ihre Geschichten von Alltag und Utopie, Tagtraum und Ekstase. Das Duo schafft einen Raum, der inspiriert und verbindet.

Manuela Bibrach: 1971 in Dresden geboren, absolvierte eine Ausbildung als Diplom-Ingenieurin (FH) für Landschaftsnutzung und Naturschutz (Vertiefung: Umweltbildung und -psychologie). Neben einer Tätigkeit als Umweltpädagogin arbeitete sie als Verkäuferin, PR-Referentin und Auftragstexterin. Sie lebt in der Oberlausitz. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. „Der Maulkorb“, „Am Erker“, „Ort der Augen“, „Ostragehege“ und der Anthologie „Weltbetrachter“ (Poetenladen Verlag). Ihr erster Lyrikband ist in Vorbereitung. Preise u.a.: Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Breslau, 3. Preisträgerin des Feldkircher Lyrikpreises, nominiert zum Lyrikpreis München und 1. Preisträgerin des 14. Irseer Pegasus.

Verica Tričković: geboren 1961 in Nerav, Mazedonien, ist Dichterin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie wanderte nach dem Abitur nach Serbien aus und emigrierte 1999 während der Luftangriffe der NATO in Serbien mit ihren zwei Kindern nach Deutschland, wo sie in Isernhagen bei Hannover lebt. Zuerst auf serbisch erschienen sind ihre Gedichtbände Tražim deo neba, 2001, und Lokvanj i pelen, 2007. Nach den Gedichtbänden Als rettete mich das Wort, 2011, und Im Steinwald, 2016, beide zweisprachig serbisch-deutsch im Leipziger Literaturverlag erschienen, schreibt sie ausschließlich auf deutsch. 2022 erschien im gutleut Verlag Frankfurt a. M. ihr Gedichtband um | schrift. Seit 2014 zahlreiche Übersetzungen deutschsprachiger Gegenwartslyrik. 2022 wurde Tričković mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Anja Utlers Gedichtband münden – entzüngeln ausgezeichnet, 2023 mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Kerstin Preiwuß Gedichtband Rede.

Marcel Beyer: geboren am 23. November 1965 in Tailfingen/Württemberg, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Bis 1996 lebte Marcel Beyer in Köln, seitdem ist er in Dresden ansässig. Beyer, der zunächst stark beeinflusst war von Friederike Mayröcker und den Autoren des französischen Nouveau Roman, ist Verfasser von Lyrik, Essays und Romanen, die sich immer wieder mit der deutschen Geschichte – insbesondere mit der Zeit des Nationalsozialismus – auseinandersetzen. 2016 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In der Begründung erklärt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: „Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich. So ist während dreier Jahrzehnte ein unverwechselbares Werk entstanden, das die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen lässt.“

Programmpartner: Loose Notes | Literaturforum Dresden e.V.
EINTRITT FREI!
*Anfahrt: PKW (PKW-Parkplätze direkt am Festivalgelände), Straßenbahn (Anfahrt Straßenbahn: Linie 10) oder Fahrrad.

31.5.2023, 19 Uhr, Gerhard-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90 in Düsseldorf

Auf nächtlicher Reise. Gedichte

Lesung und Gespräch mit dem Lyriker Krzysztof Siwczyk und Bernhard Hartmann

Obwohl der 1977 geborene Dichter und Schauspieler Krzysztof Siwczyk, der im oberschlesischen Gliwice (ehemals Gleiwitz) lebt und arbeitet, für sein lyrisches Schaffen in Polen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, ist er bislang in Deutschland wenig bekannt. Glücklicherweise liegen seit 2022 bereits drei Gedichtbände vor: "Im Reich der Mitte", übersetzt von Andre Rudolph, „Auf nächtlicher Reise“ übersetzt von Artur Becker und „Offener Brief“ übersetzt von Bernhard Hartmann. Das Polnische Institut Düsseldorf präsentiert im Rahmen seiner Reihe zur polnischen Gegenwartslyrik, welche anlässlich des 100. Geburtstags der 1996 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Dichterin Wisława Szymborska (1923–2012) durchgeführt wird, Krzysztof Siwczyks Schaffen, unterstützt von dem versierten Übersetzer Bernhard Hartmann.

In Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf, im Rahmen der Düsseldorfer Literaturtage 2023

 

14.06.2023, 18 Uhr im LLV

Die Fähre - Verein zur Förderung des literarischen Übersetzens - lädt ein

Wir möchten auf das kommende Jahr schauen, Ideen und Vorschläge sammeln und gemeinsam überlegen und planen, was wir in diesem und auch im nächsten Jahr auf die Beine stellen könnten. Es wird Wein und Knabbereien geben und die Gelegenheit zu Gesprächen über Literatur und übers Übersetzen, zu Veranstaltungsformaten und Spielorten und allen sonstigen Möglichkeiten, die Vereinsarbeit ebenso anregend und lebendig wie literarisch und berufspolitisch zu gestalten.

Strömt zahlreich herbei und bringt gern externe Interessenten und Interessentinnen mit!

Der Vorstand

Anja Kootz, Silke Brohm, Viktor Kalinke, Markus Sahr

Dienstag, 25. April, 19:30, Stadtmuseum Dresden (Landhaus)

Krzysztof Siwczyk: Offener Brief

Gedichte zu schreiben wurde für mich zu einem existenziellen Bedürfnis

"Ja, ich habe relativ früh debütiert, Mitte der neunziger Jahre. Das war eine goldene Zeit für die polnische Literatur und die polnische Lyrik. Nach dem Umbruch von Jahres 1989 und dem Ende des Kommunismus musste und wollte die Literatur keine allgemeinen Wahrheiten oder politisch korrekten Standpunkte mehr vertreten. Wir haben uns an der Freiheit berauscht. In der Lyrik hielt sich die Überzeugung von den „Pflichten“ des polnischen Dichters, der vor allem im Namen der von der Politik gequälten Nation zu sprechen habe. Als junger Mensch hing mir dieses Denken zum Hals heraus. In den Neunzigern erschien bei uns viel amerikanische Lyrik in Übersetzung. Aus diesen Lektüren habe ich mit vollen Händen geschöpft. Für mich war es wie Punkrock, eine Gegenkultur, die Identifikationsmöglichkeiten bot. Und Gedichte zu schreiben wurde für mich zu einem existenziellen Bedürfnis."

In Kooperation mit dem Literaturforum Dresden e.V. und dem Polnischen Institut Leipzig

 

Die Götter tragen auf den Schultern dunkle Wolken...

PROGRAMM ZUR LEIPZIGER BUCMESSE 2023

Sie finden uns auf dem Messegelände in Halle 5, Stand C215

Donnerstag, 27. April, 20:15 Uhr, im LLV

Schleußiger Literatursalon

Kurzweilige Texte, Poesie und Kunst, ein Willkommensgeschenk mit Büchern und Plakaten sowie ein wohltuendes Flair der Inspiration erwarten die Besucher des Leipziger Literatursalons:

- Patrick Beck, Windheim

- charlotte van der mele, kairologoi

- Franz Hodjak, Gedenkminute für verschollene Sprachen

- Axel Helbig, Der eigene Ton - Band 3

- Walter Thümler, 24 Porträts

 

Freitag, 28. April, 12:00 Uhr, Leseinsel Junge Verlage - Halle 5, Stand C200

Patrick Beck: Windheim

Plötzlich riss der Wind den Block los, trieb ihn aufs Meer hinaus. Niemand konnte mehr fliehen, das passierte mitten in der Nacht, als wir geschlafen haben. Wir haben geschlafen und für uns ist der Block weiter in seinen Fundamenten gestanden. Eine seltsame Erfahrung ist das für uns gewesen, als es hell wurde und wir aus dem Fenster geblickt und erkannt haben, dass nur das Meer um uns war, kein Land weit und breit, nur Wasser, Wellen, Wind. Und da ist uns klar geworden, dass wir mitten auf dem Meer trieben, dass wir in einem Haus mitten auf dem Meer trieben. Da ist also niemand dabei gewesen, der ein Haus steuern konnte, niemand, der ein Schiff steuern konnte, niemand der segeln konnte, und auch niemand, der Luv und Lee oder einen Achterstek von einem Sextanten unterscheiden konnte, niemand, niemand.

 

Freitag, 28. April 2023, 11:30 – 12:30 Uhr, Messestand Portugal - Halle 4, Stand D300

Christina Carvalho: Der Kater von Uppsala
Moderation: Markus Sahr

Nach dem Tod des Schwiegervaters begeben sich Elvis und Agnetta auf den Weg, um ihren großen Traum zu verwirklichen: bei der Jungfernfahrt der Vasa in Stockholm mit auf dem Schiff zu sein. Agnettas geliebter Kater begleitet sie. Ganz Schweden strömt in Stockholm zusammen. Doch Agnetta wird von bösen Ahnungen geplagt...

Veranstalter: Botschaft von Portugal / Camões Berlim

 

Freitag, 28. April 2023, 14:00 – 15:30 Uhr, Messestand Portugal - Halle 4, Stand D300

"Was zählt, ist die Reise und nicht das Ziel"
Christina Carvalho, Afonso Reis Cabral & Carla Bessa – Ein Gespräch
Moderation: Sabine Kieselbach

Der portugiesische Essayist und Philosoph Eduardo Lourenço, dessen hundertster Geburtstag im Jahr 2023 gefeiert wird, sagte weise: "Was zählt, ist die Reise und nicht das Ziel". Mit diesem Gedanken im Hinterkopf möchten wir ein Gespräch zwischen zwei Autorinnen anregen, die neben verschiedenen anderen Themen über Reisen schreiben. Reisen, die sie unternommen haben, entweder auf der Suche nach einer Geschichte oder um sich selbst oder andere besser kennen zu lernen. Ist die Reise wirklich das, was zählt, und das Ende des Weges zweitrangig? Steht diese Frage im Zusammenhang mit dem Sinn des Lebens selbst, einer Reise, von der sich die meisten Menschen wünschen, dass sie niemals endet? Es wird interessant sein zu erfahren, was Cristina Carvalho und Carla Bessa über diese Fragen denken.

Veranstalter: Botschaft von Portugal / Camões Berlim

 

Freitag, 28. April, 22:00 Uhr, Polnisches Institut Leipzig

Krzysztof Siwczyk: Offener Brief
Gedichte von Krzysztof Siwczyk in deutscher Übersetzung von Bernhard Hartmann

Der preisgekrönte Dichter, Essayist und Darsteller Krzysztof Siwczyk gab sein Debüt 1995 mit dem Band Dzikie dzieci (Wilde Kinder). Er ist Mitbegründer der Gruppe Na Dziko und schreibt als Literaturkritiker für Polityka. Im Jahr 1999 spielte er die Titelrolle in Lech Majewskis Film Wojaczek, 2010 in Adam Sikoras Film Wydalony. Er veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände, u.a. Emil i my (1999), Dane dni (2001), Wiersze dla palacych (2001), Zdania z trescia (2003), W panstwie srodka (2005), Centrum likwidacji szkód (2008), Koncentrat (2010), Gdzie indziej jest teraz (2011), Gody (2012), Dokad badz (2014), Jasnopis (2016), Kolo miejsca/Elementarz (2016), Mediany (2018), Osobnikt (2020), Krematoria 1 und Krematoria 2 (2021). Der vorliegende Lyrikband enthält eine repräsentative Auswahl seiner Gedichte in deutscher Übersetzung.

Veranstalter: Polnisches Institut Leipzig, Polnisches Buchinstitut Krakow

 

Samstag, 29. April, 15:30, Forum Literatur - Halle 5, Stand E602

Krzysztof Siwczyk: Offener Brief

Gedichte zu schreiben wurde für mich zu einem existenziellen Bedürfnis

"Ja, ich habe relativ früh debütiert, Mitte der neunziger Jahre. Das war eine goldene Zeit für die polnische Literatur und die polnische Lyrik. Nach dem Umbruch von Jahres 1989 und dem Ende des Kommunismus musste und wollte die Literatur keine allgemeinen Wahrheiten oder politisch korrekten Standpunkte mehr vertreten. Wir haben uns an der Freiheit berauscht. In der Lyrik hielt sich die Überzeugung von den „Pflichten“ des polnischen Dichters, der vor allem im Namen der von der Politik gequälten Nation zu sprechen habe. Als junger Mensch hing mir dieses Denken zum Hals heraus. In den Neunzigern erschien bei uns viel amerikanische Lyrik in Übersetzung. Aus diesen Lektüren habe ich mit vollen Händen geschöpft. Für mich war es wie Punkrock, eine Gegenkultur, die Identifikationsmöglichkeiten bot. Und Gedichte zu schreiben wurde für mich zu einem existenziellen Bedürfnis."

Krzysztof Siwczyk: geb. 1977, Dichter und Essayist, hat Hauptrollen in zwei Filmen gespielt: Wojaczek (Regie: Lech Majewski, 1999) und Wydalony (Regie: Adam Sikora, 2010); eine Auswahl seiner Gedichte wurde in Deutschland, Italien, Frankreich, Slowenien und den Vereinigten Staaten veröffentlicht; Gewinner von u.a.: Preis der Koscielski-Stiftung (2014), Gdynia-Literaturpreis in der Kategorie Essay (2017), Vaclav-Burian-Preis (2021); arbeitet am Mikolow-Institut, lebt in Gliwice.

Bernhard Hartmann: geb. 1972 in Gerolstein/Eifel. Polonist und freier Übersetzer u. a. von Tadeusz Różewicz, Julia Hartwig, Hanna Krall, Adam Zagajewski und Tomasz Różycki. 2013 mit dem Karl-Dedecius-Preis ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Duisburg.

Mitveranstalter: Polnisches Buchinstitut Krakow

 

Samstag, 29. April, 16:30 Uhr in der Buchhandlung Hugendubel

Patrick Beck liest aus "Windheim"

 

Samstag, 29. April, 20:15 Uhr, im LLV

Salon international

Wörtertanz, verbale Befreiungsschläge in einer vom Nutzdenken aufgezehrten Welt, Blicke über den Tellerrand.

- Cristina Carvalho & Markus Sahr: Der Kater von Uppsala

- Teresa Balté & Markus Sahr: Tragbare Horizonte

- Amadú Dafé & Rosa Rodrigues: Jasmim

- Abdulai Sila & Renate Hess: Die Tage von Kubukare. Eine Erzählung aus Guinea-Bissau

- Krzysztof Siwczyk & Bernhard Hartmann: Offener Brief

- Bora Stanković & Robert Hodel: Erzählungen vom Balkan

 

Samstag, 29.04.2023, 20:15 - 21:45, Galerie KUB

„Wir haben keine Sehnsucht; die Sehnsucht ist es, die hat uns“
Isabela Figueiredo, Luís Quintais und Cristina Carvalho – Ein Gespräch
Moderation: Benjamin Meisnitzer

Die Sehnsucht ist in der portugiesischen Seele sehr präsent und prägt in vielen Fällen die literarischen Erzählungen. Die Suche nach jemandem, die Suche nach einer verlorenen Zeit, die Berufung auf etwas, das nicht mehr möglich ist, sind Quelle der Inspiration für verschiedene Werke der Poesie oder der Fiktion.
Im Gespräch zwischen den Autoren soll erörtert werden, ob es möglich und wünschenswert ist, uns von diesem Mantel der Nostalgie zu befreien, damit wir nicht zu einem Objekt dieser Nostalgie werden.

Veranstalter: Botschaft von Portugal / Camões Berlim

Freitag, 3. März 2023, 19:30 Uhr in der Kulturschlosserei, Bischofsweg 31, Gartenhaus, 01099 Dresden
poesie.premiere2: Silvio Colditz liest aus "sich selbst aufs spiel setzen" und Patrick Beck aus "Windheim"
"sich selbst aufs spiel setzen ist der erste Gedichtband von Silvio Colditz, "Windheim" der erste Roman von Patrick Beck.
Buchhandlung LeseZeichen in Kooperation mit dem Literaturforum Dresden e.V.

 

Sonnabend, 11.2.2023 von 13 bis 14 Uhr

Patrick Beck liest aus "Windheim" in der Lesestunde bei Radio Radio Colorado: https://coloradio.org/

 

Mittwoch, 22.2.2023 um 19:30 Uhr im Literaturhaus Leipzig

Was ist heute los in … Litauen? Mit Claudia Sinnig und Laurynas Katkus

Moderation: Ralf Pannowitsch

Die Länder des Baltikums gelten als EU-Musterschüler und erfreuen sich in Deutschland hoher Sympathiewerte. Litauen, das größte von ihnen, zieht mit der malerischen Altstadt von Vilnius oder den Dünen der Kurischen Nehrung zahlreiche Touristen an. Weite, freie Landschaften, eine quirlige Kulturszene in den Großstädten und ein Flair, das westlichen Besuchern vertrauter erscheint als das in manch anderem osteuropäischen Staat … Aber warum haben dann so viele Litauer nach 1990 ihr Heimatland verlassen? Und sind sie dort nicht doch ein bisschen russophob? Eine deutsche Übersetzerin und ein litauischer Übersetzer, die nicht nur in die Bücher, sondern auch sehr genau auf die Welt um sie herum schauen, gewähren Einblicke in Land, Leute und Literatur Litauens.

Claudia Sinnig war Doktorandin in Vilnius und schrieb später einen literarischen Reiseführer über Litauen. Heute lebt sie im Oderbruch und übersetzt litauische Gegenwartsliteratur, u.a. Bücher von Tomas Venclova.

Laurynas Katkus lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Vilnius. Er hat u.a. Werke von Friedrich Hölderlin und Walter Benjamin ins Litauische gebracht. Auf Deutsch liegen von ihm u.a., »Tauchstunden (Gedichte)«, »Moskauer Pelmeni« (Essay, 2017) und »Schwankende Schatten« (Roman, 2022) vor.

Eintritt: 5,- / 3,- EUR

Veranstaltung des Übersetzervereins »Die Fähre« e.V., gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Programms Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Details zur Reihe »Gespräche über den Osten Europas« unter: www.faehre-sachsen.de - Gesprächsreihe extra

Freitag, 24.2.2023 um 20 Uhr im Literaturhaus Zürich, Limmatquai 62, 8001 Zürich

Deutschbalten und Moskauer Pelmeni: Lesung und Gespräch mit Laurynas Katkus

TAGE BALTISCHER LITERATUR – Der litauische Autor, Lyriker und Übersetzer über seinen ersten Roman, die Überblendung von Vergangenheit und Gegenwart und den Blick gegen Osten.

Laurynas Katkus, *1972 in Vilnius, ist Lyriker, Autor und Übersetzer. Diesen Sommer erschien – nach zwei Gedichtbänden und einem Essayband – sein erster Roman auf Deutsch: «Schwankende Schatten» (Klak Verlag 2022, aus dem Litauischen von Markus Roduner) verbindet zwei Epochen miteinander: Ein junger Philologe und angehender Autor, Vytautas, stürzt nach dem Verlust seiner Arbeit in eine Sinnkrise. Zugleich entdeckt er die abenteuerlichen Aufzeichnungen eines baltendeutschen Dichters und Piloten im Ersten Weltkrieg. Die Geschichten der beiden Männer fliessen langsam ineinander über…

Der autobiographische Essay «Moskauer Pelmeni» (Leipziger Literaturverlag 2017, aus dem Litauischen von Claudia Sinnig) erkundet die geschichtlich motivierte Hassliebe zwischen Litauern (stellvertretend für Ostmitteleuropäer) und Russen. Aufgewachsen in einer zweisprachigen Umgebung im sowjetischen Vilnius, schildert der Autor Einflüsse der russischen Denkweise, Reisen durch Russland, die Auseinandersetzung mit der russischen Literatur und Kunst sowie die Jahre der Perestroika, die Unabhängigkeitsbewegung und schliesslich persönliche Bekanntschaften mit russischen Schriftstellern und Intellektuellen. In Litauen wurde der Essay noch vor der Ukraine-Krise veröffentlicht und löste ein weites Echo in der Literaturkritik aus.

Moderation: Sylvia Sasse

Lesung: Andreas Storm

Büchertisch: mille et deux feuilles – Buchhandlung zum Mittelmeer und mehr

18.3. bis 30.5.2022

Ausstellung "Mich rettet meine Utopie" mit Arbeiten von Dagmar Ranft-Schinke

„Kalte“ Kriegsplanung auf allen Gebieten, - im biologischen, ökologischen, technischen, atomaren und psychologischen Bereich? KI-Forschung: Wissenschaft auch hier ohne Grenzen? Freiheit braucht Verantwortungsgefühl. Dieses muß erlernt werden im menschlichen Miteinander. „Professor Smith“ (fiktive Gestalt in einigen meiner thematischen Bilder seit Jahrzehnten), Du Zauberlehrling, hast Du kein Gewissen? Phantasie, - eine herrliche evolutionäre Menschheitserrungenschaft. Aber: Muß ALLES erprobt und auch publiziert werden? Gewissenlose Nachahmungstäter gab es schon immer. Auch die Forschung braucht ethische Grenzen! Verbote werden kommen müssen, um uns Menschen und allem SEIN eine Zukunft zu geben. Ihr Magnaten und großen Militärs, habt Ihr etwa keine Kinder und Enkel? Geld wird eines Tages diese und Euch nicht retten können! Fehlt Euch die Phantasie, um alle Folgen zu erahnen, wenn Ihr Eure Machtspiele in Szene setzt? Ist Euch das Wort „Versöhnung“ unbekannt? Besiedelt doch endlich den Mars, - aber ohne Rückkehrmöglichkeit, bitte! Der „Kriegsgott Mars“ wird Euch freudig in die Arme nehmen. Vielleicht vernichtet Ihr Euch in voller Lust gegenseitig zu unserem Nutzen. Wahrscheinlich hat die Mutter Erde dann endlich ihre verdiente Ruhe und ihren Frieden. Oh, welch ein utopischer Wunsch . . .(Dagmar Ranft-Schimke, Künstlerbrief, 2019)

Donnerstag, 12.05.2022, 19 Uhr, Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2

Charlotte van den Broeck & Stefan Wieczorek: Nachtdrift

Der Dichterin und Essayistin aus Flandern ist mit „Nachtdrift“ ein dicht komponierter Gedichtband gelungen, den das immer wiederkehrende Thema der gescheiterten Liebe wie ein roter Faden zusammenhält. Beim wiederholten Lesen entfalten die Gedichte immer neue Bedeutungen. Diese Poesie ist genau, wohlklingend, abenteuerlustig – und sehr authentisch. Da die Einzelgedichte keine isolierten Kompositionen darstellen, sondern in Beziehung treten zu den anderen Texten, kommt man lesend in einen Flow. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Eine melancholische Ungeduld, die Weigerung zu akzeptieren, dass alles so ist, wie es ist, durchzieht diesen Band. Patrick Wilden stellt Charlotte Van den Broeck und ihren Übersetzer Stefan Wieczorek vor.

Die Lesung wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Eintritt: 6 € / 4 € (ermäßigt)

Montag, 16.05.2022, 19 Uhr alte schmiede wien (Schönlaterngasse 9)

Angelina Polonskaja liest auf dem Poesiefestival dichterloh in Wien

Bis an eine Grenze verdichtet, singen die Gedichte Angelina Polonskajas den bitteren Gesang der Desillusionierung, der Trauer, des Nihilismus und lösen aus ihnen Gegentöne, Gegenstille, Gegenbilder von äußerst eindringlicher Art.

Angelina Polonskaja, geboren in Malakhovka, einer Vorstadt von Moskau. Karriere als Eiskunstläuferin, längere Aufenthalte in Lateinamerika, den USA, dzt. wieder in Deutschland; Publikationsverbot in Russland. Gedichtbände u.a. Schwärzer als Weiß (2015) und Unvollendete Musik (2019), übersetzt von Erich Ahrndt.

Polonskaja schrieb das Libretto zum Oratorium „Kursk“, einem Requiem auf die im Jahr 2000 umgekommene russische U-Boot-Besatzung, das 2011 in Melbourne uraufgeführt wurde. Seitdem ist sie für die Mächtigen im Kreml eine Dissidentin. Schnee und Kälte sind ihre Metaphern für soziale und menschliche Kälte, auch für das Leiden daran. Polonskajas Lyrik bricht mit russischen Traditionslinien, indem sie ihnen zum Schein folgt und anschließend irritiert. Ihre Texte sind politisch, ohne zu agitieren oder zu appellieren. Sie ruft Landschaften und Jahreszeiten auf die Bühne, als wären sie Mörder oder Präsidenten. Im Schnee gefriert das Blut, knarrende Türen symbolisieren den unbarmherzigen Fortgang der Geschichte, der selten ein Fortschritt ist.

 

23.04.2022, 20 Uhr, Klanghaus am See in Klein-Jasedow

Viktor Kalinke liest aus Zhuangzi "Die Freude der Fische"

Musikalische Begleitung (Improvisation): Christine Simon & Klaus Holsten

Zhuangzi war ein Mann aus Meng (heutiges Anhui), sein Rufname war Zhou. Er bekleidete in Meng ein Amt im Lackgarten (Qiyuan) ... Es gab kein Gebiet, auf dem er sich nicht auskannte, in der Hauptsache aber berief er sich auf die Sprüche von Laozi. So schrieb er ein Buch mit mehr als 100 000 Wörtern, die überwiegend Gleichnisse darstellen. Er war ein begnadeter Dichter und Wortkünstler, schilderte Tatsachen und entdeckte Zusammenhänge ... selbst die größten Gelehrten seiner Zeit vermochten es nicht, ihn zu widerlegen. Die Worte flossen und sprudelten aus ihm hervor und trafen unvermittelt den Kern. Daher gelang es weder den Königen und Fürsten noch sonstigen großen Männern, ihn an sich zu binden. (Aus den Biographien des Historikers Sima Qian, 2. Jahrhundert v. u. Z.)

Die Buchmesse fällt auch 2022 aus – wir öffnen ab 16 Uhr unsere Pforten und freuen uns in entspannter Kaffeehausatmosphäre auf neugierige Leser, Zuhörer und Gesprächspartner.

Freitag, 18. März 2022, ab 16 Uhr geöffnet, Lesungen ab 17 Uhr
Leipziger Literatursalon - Die lange Lesenacht
Kurzweilige Texte, Poesie und Kunst, ein Willkommensgeschenk mit Büchern und Plakaten sowie der Preis der Meinungsfreiheit erwarten die Besucher des Leipziger Literatursalons:

Außerdem eröffnen wir die Ausstellung "Mich rettet meine Utopie" mit Arbeiten von Dagmar Ranft-Schinke

„Kalte“ Kriegsplanung auf allen Gebieten, - im biologischen, ökologischen, technischen, atomaren und psychologischen Bereich? KI-Forschung: Wissenschaft auch hier ohne Grenzen? Freiheit braucht Verantwortungsgefühl. Dieses muß erlernt werden im menschlichen Miteinander. „Professor Smith“ (fiktive Gestalt in einigen meiner thematischen Bilder seit Jahrzehnten), Du Zauberlehrling, hast Du kein Gewissen? Phantasie, - eine herrliche evolutionäre Menschheitserrungenschaft. Aber: Muß ALLES erprobt und auch publiziert werden? Gewissenlose Nachahmungstäter gab es schon immer. Auch die Forschung braucht ethische Grenzen! Verbote werden kommen müssen, um uns Menschen und allem SEIN eine Zukunft zu geben. Ihr Magnaten und großen Militärs, habt Ihr etwa keine Kinder und Enkel? Geld wird eines Tages diese und Euch nicht retten können! Fehlt Euch die Phantasie, um alle Folgen zu erahnen, wenn Ihr Eure Machtspiele in Szene setzt? Ist Euch das Wort „Versöhnung“ unbekannt? Besiedelt doch endlich den Mars, - aber ohne Rückkehrmöglichkeit, bitte! Der „Kriegsgott Mars“ wird Euch freudig in die Arme nehmen. Vielleicht vernichtet Ihr Euch in voller Lust gegenseitig zu unserem Nutzen. Wahrscheinlich hat die Mutter Erde dann endlich ihre verdiente Ruhe und ihren Frieden. Oh, welch ein utopischer Wunsch . . .(Dagmar Ranft-Schimke, Künstlerbrief, 2019)

Musikalische Begleitung: Katja Konovalenko

Sonnabend, 19. März 2022, ab 16 Uhr geöffnet, Lesungen ab 17 Uhr
Portugiesischer Salon - Die lange Übersetzernacht
mit neuen Büchern von

In deutscher Übersetzung von Markus Sahr, Ilse Pollack, Nicole Cyron, Rosa Rodrigues, Michael Kegler, Dania Schüürmann & Renate Heß
Musikalische Begleitung: Jaqueline Conde
In Kooperation mit Edition Korrespondenzen

Die lusophone Welt ist das Reisen wert: Portugal, Mosambik, Angola, Kap Verde, São Tomé und Príncipe, Äquatorialguinea, Guinea-Bissau, Osttimor, Macau, Brasilien – portugiesischsprachige Literatur in deutscher Übersetzung bildet einen Schwerpunkt im Programm des Leipziger Literaturverlags, gefördert von Instituto Camões und DGLAB/Culture. Wer nicht reisen kann, mag in Gedanken in die Ferne schweifen und sich das Bewußtsein dafür bewahren, welche Freiheit, wieviel Kultur und Austausch über Grenzen hinweg das menschliche Leben bietet. Bereits 2021 war Portugal als Gastland zur Leipziger Buchmesse präpariert – nun geht das Program zum zweiten Mal an den Start. Die Bücher sind geblieben, stillen den Lesehunger und halten die Hoffnung lebendig.

In "Lissabonleipzig" bringt Maria Gabriela Llansol die Poesie von Künstlern, Komponisten, Dichtern und Philosophen zum Strahlen, deren geistiger Stammbaum in die Vorgeschichte der europäischen Idee der Gewissensfreiheit hineinreicht. Llansol erkennt, daß die Gewissensfreiheit ohne poetische Wurzeln zu einer fatalen Rückwärtsentwicklung des Menschen führt, die in Fundamentalismen des Glaubens oder der Vernunft mündet: Die Poesie, die den Dingen innewohnt, ist wichtiger als die Meinung, die wir von ihnen haben.

Yvette K. Centeno bekennt in ihrem jüngsten Buch über Portugal: "Tatsächlich habe ich nie aufgehört zu schreiben. Doch der Moment ist gekommen, eine Entscheidung zu treffen: veröffentliche ich den Text, wie ich ihn entworfen habe, oder ändere ich, indem ich vieles, was ich über mein Land gesagt habe, abschwäche, Dinge, die immer schwerer zu akzeptieren sind, ein faulig gewordenes Land, Ergebnis von Lastern, die unausrottbar scheinen… ich gebe zu, ich weiß es nicht."

Abdulai Silas Texte führen nach Guinea-Bissau, in ein Land, das, gerade vom Kolonialismus befreit, von Geldgier und Machthunger zerrüttet ist. Doch aussichtslos ist die Lage keineswegs. Denn wenn die Welt aus den Fugen gerät, ist es an den Ältesten, sie vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen. Die Homens-grandes genießen in der Gesellschaft großen Respekt. Mit ihrer Weisheit und spirituellen Kraft ersinnen sie einen klugen Plan, der Versöhnung möglich macht und die natürliche Ordnung wieder in Kraft setzt.

Luiz Pacheco war ein leidenschaftlicher und polemischer Kritiker, Verleger und Schriftsteller. Er wollte die Taue, die das freie Denken, die Literatur und die Kunst an einen Anker gebunden hatten, zerfetzen. Er war das Messer, und das Meer war der Lebensraum für einen freien und ehrlichen Ausdruck. Die dafür notwendige Zerstörung von etablierten Regeln und Moralvorstellungen blieb keine Philosophie, sondern war die Essenz einer Logik, die er alltäglich lebte. "Gemeinschaft" wurde 1964 im Küstenort Setubal verfasst. Pacheco lebte in kolossaler Armut. Schreibend wütet er. In eindringlicher Prosa schildert er seine derzeitige Situation, die aus einem Bett besteht, das er mit Maria Irene, Schwester der Frau, mit der er vorher zusammengelebt hatte, und drei Kindern teilt.

José Viale Moutinho versammelt Tote in seinem Buch, bekannte und weniger bekannte, die vor dem Vergessen rettet. Später wird der Ton rauer. Alter und Krankheit haben Einzug gehalten. Die Toten stammen nicht mehr (nur) aus dem Reich der Literatur, sondern immer häufiger aus dem wirklichen Leben. Auch in den Dörfern und Städten spürt der Dichter Verfall und Ende. Ende einer Ära, deren Zeuge er/man war. Verschwinden von Gebäuden und Landschaften. Entfremdung zwischen den Generationen.

Schweden und der Westen Portugals sind die Regionen, die Cristina Carvalho am meisten liebt und die ihre Persönlichkeit als vergängliches menschliches Wesen weiblichen Geschlechts, Bewohnerin des Planeten Erde und, durch Zufall, Schriftstellerin am nachhaltigsten beeinflusst haben. „Alle hier beschriebenenen Ereignisse haben sich vor vielen, vielen Jahren zugetragen, doch alles könnte ebensogut in unseren Tagen geschehen sein..."

Für Gonçalo M. Tavares ist Literatur mit der Idee eines offenen Raums verbunden, der Bewegung, Spiel und Erkenntnis ermöglicht. So hat der Autor ein ganzes Viertel erschaffen und dieses mit illustren Herrschaften bevölkert; wir stoßen auf Namen wie Brecht, Breton, Calvino oder Eliot. Jeder von ihnen ist Bewohner eines eigenen kleinen Buches. Tavares selbst bezeichnet das Ensemble als »ein Asterix’sches Dorf: ein Ort, an dem man versucht, dem Eintritt der Barbarei zu widerstehen«. Nur einer der Herren entzieht sich der Nachbarschaft: Herr Walser lebt abseits, im Wald. Diese höchst vergnüglichen Bände sind kleine Hommagen, die die Sprache des jeweiligen Schriftstellers und seine spezifische Sicht auf die Welt aufnehmen und mit alltäglichen Problemen kollidieren lassen. Herr Henri ist ein Redner. Er hat zwei große Lieben: Absinth und Enzyklopädien. Solange das Absinth-Trinken anhält, schwadroniert er über die verschiedensten enzyklopädischen Themen. Seine Mitteilungen scheinen die Gesprächspartner nicht zu interessieren, doch das ist kein ausreichender Grund für Herrn Henri, den Mund zu halten. Mit zunehmender Dauer entfaltet der Absinth seine Wirkung.

"In dreißig Jahren, wenn nicht schon früher, wird Tavares den Nobelpreis gewinnen, und ich bin sicher, meine Vorhersage wird sich erfüllen … Tavares hat kein Recht, im Alter von 35 Jahren so gut zu schreiben. Man möchte ihn schlagen!" José Saramago

Hélia Correias Hinwendung zur Poesie ist ein Streifzug durch Menschheitserinnerungen. Dies erklärt den Titel des Poems, das in dreiunddreißig Abschnitte unterteilt ist:

Das dritte Elend ist dieses von heute.
Das derer, die nicht mehr hören, nicht fragen,
Derer, die nicht erinnern.

In unserer Selbstvergessenheit spiegelt sich der gegenwärtige Sumpf, in dem Demokratien versinken. Die Agora, der edle Raum der Polis, hat seine Bedeutung verloren, ist kein Maßstab mehr für demokratische Ethik. Dieses Buch ist eine Hommage an Griechenland. Es erkennt in der Zerstörung Griechenlands einen Schrei als Warnung vor dem Schlimmsten, was das ökonomisch verwaltete Europa bewirken kann: den Verlust der Souveränität und das Versagen der Demokratie.

 

Kanada - Gastland auf den Frankfurter Buchmessen 2020/21

21.10.2021 um 19 Uhr

Helmbrecht Breinig & Susanne Opfermann präsentieren: Gedichte für eine neue Welt
Kanadische Gegenwartslyrik aus der Ronsdale Press

https://us06web.zoom.us/j/88429966146?pwd=UHgzUUpzdDZxcVIzTmkyb0JMQ2FUdz09
Meeting-ID: 884 2996 6146, Kenncode: 85GWxX

Seit vielen Jahren hat der kleine, aber angesehene und überaus aktive Literaturverlag Ronsdale Press in Vancouver es sich zur Aufgabe gemacht, Bücher aus dem gesamten literarischen Spektrum Kanadas zu ver­öffent­lichen, darunter zahlreiche Lyrikbände. Die in Gedichte für eine Neue Welt vorgestellten englischsprachigen Autorinnen und Autoren repräsentieren eine Vielfalt von Stilen und literarischen Ansätzen. Sie sind selbst repräsentativ für die multikulturelle kanadische Gesellschaft. Neben Indigenen (First Nations und Métis – ursprünglich Nachfahren von französischen Pelzhändlern und indigenen Frauen) wie Joanne Arnott, Connie Fife und Garry Gottfriedson ist mit Marya Fiamengo eine Dichterin mit kroatischen Wurzeln vertreten, und mit Inge Israel eine in Deutschland geborene jüdische Autorin, Kind russisch-polnischer Eltern. Pamela Porter war US-Amerikanerin, bevor sie nach Kanada emigrierte. Antony Di Nardo wurde im französischsprachigen Montreal geboren und ist sich seiner südeuropäischen Vorfahren bewusst. Den anglo-kanadischen Mainstream und zugleich das ländliche Kanada vertritt John Donlan. Alle schreiben über Spezifisches, das mit ihrer Herkunft und der Geschichte ihrer Vorfahren zusammenhängt, wie über Allgemeingültiges, das die Gesamtgesellschaft betrifft.

Zur Präsentation wird der Verleger Ronald B. Hatch den kanadischen Verlag Ronsdale Press vorstellen. Die Übersetzer Susanne Opfermann und Helmbrecht Breinig führen in die Autoren- und Textauswahl ihrer Anthologie "Gedichte für eine neue Welt" ein. Joanne Arnott, Antony Di Nardo und Garry Gottfriedson lesen ihre Texte im englischen Original, Susanne Opfermann & Helmbrecht Breinig tragen die deutschen Übersetzungen vor. Wir freuen uns auf Nachfragen und eine rege Diskussion. Moderation: Viktor Kalinke

Eine Veranstaltung im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2021. Wir danken dem Canada Council for the Arts für die großzügige Unterstützung der Übersetzung und der Publikation des Buches.

Zeit der Unruhe - portugiesischsprachige Literatur im Fokus

05.05.2021 um 19 Uhr

Markus Sahr präsentiert Maria Gabriela Llansol: Falke in der Faust + Lissabonleipzig

https://zoom.us/j/96265609061?pwd=ZExlWk1tbC9HUTNhUndOcTl3enFiZz09

28.04.2021 um 19 Uhr

Markus Sahr präsentiert Yvette Centeno: Im Fluß der Erinnerung - Viale Moutinho & Ilse Pollack: Die Flöte des Toten, präsentiert von Viktor Kalinke

21.04.2021 um 19 Uhr

Nicole Cyron präsentiert Luiz Pacheco: Gemeinschaft - Izabela Leal & Timur Stein: Die Andere

https://zoom.us/j/94559125054?pwd=M3hzcktjNGRyK0JWcjAxZ0RYTTY2Zz09

14.04.2021 um 19 Uhr

Hélia Correia & Michael Kegler & Dania Schüürmann: Das dritte Elend - Tänzer im Taumel

https://zoom.us/j/94194685475?pwd=MXdUaFZ0T0hlTkIvN2VlQ3crSXpEdz09

07.04.2021 um 19 Uhr

Cristina Carvalho & Markus Sahr: Kater von Uppsala - Abdulai Sila & Rosa Rodrigues: Die letzte Tragödie

https://zoom.us/j/97324947291?pwd=TURRUyt3UlJ5Tyt4Rm1iU3JpNFFqUT09

16. Dez. 2020, 19 Uhr
Teresa Balté: Aquarium aus Papier & Viktor Kalinke: Vogel Sing - Buchpremiere online
Zoom-Meeting beitreten:
https://zoom.us/j/97309292440?pwd=YzdNd3VxYm4yTWVDVGdHUW9wZUw3UT09

9. Dez. 2020, 19 Uhr

Helmbrecht Breinig & Susanne Opfermann: Gedichte für eine neue Welt - Buchpremiere online
Zoom-Meeting beitreten:
https://zoom.us/j/97141114073?pwd=N1EwQ09KalQwZmJJRWhFSll1SzFyUT09

2. Dez. 2020, 19 Uhr

Mayjia Gille: Kurznachricht um halb acht - Buchpremiere online
Zoom-Meeting beitreten:
https://zoom.us/j/93281609336?pwd=L3FPWllVL0lqZ2FEd1g2M3pGRlhCQT09

25. Nov. 2020, 19 Uhr
Walter Thümler: Eric und Andere - Buchpremiere online
Zoom-Meeting beitreten:
https://zoom.us/j/91205639684?pwd=UjU4eWV4MlV0K3E3MGhpTWl0RlI4QT09

18. Nov. 2020, 19 Uhr
Katja Winkler: Die schöne Jugendzeit - Buchpremiere online
Zoom-Meeting beitreten:
https://zoom.us/j/91058627180?pwd=aE1YYTZlakZWbEpXUkxkUmV0VmhEQT09

Ab November 2020 veranstalten wir wieder Buchpremieren: Lesungen und Gespräche zu den druckfrischen Neuerscheinungen des Leipziger Literaturverlages - hier erfahren Sie Hintergründe zur Entstehung der Bücher, können mit den Autoren in Kontakt und ins Gespräch kommen.

Hotlist der unabhängigen Verlage: Noch bis zum 20. August

Susanne Opfermann & Helmbrecht Breinig (Hg.): Gedichte für eine neue Welt

Seit vielen Jahren hat der kleine, aber angesehene und überaus aktive Literaturverlag Ronsdale Press in Vancouver es sich zur Aufgabe gemacht, Bücher aus dem gesamten literarischen Spektrum Kanadas zu veröffentlichen, darunter zahlreiche Lyrikbände. Die in Gedichte für eine Neue Welt vorgestellten acht englischsprachigen Autorinnen und Autoren repräsentieren eine Vielfalt von Stilen und literarischen Ansätzen. Sie sind selbst repräsentativ für die multikulturelle kanadische Gesellschaft. In der Auswahl und Übersetzung von Susanne Opfermann und Helmbrecht werden sie nun erstmals deutschsprachigen Lesern vorgestellt.
Neben Indigenen (First Nations und Métis – ursprünglich Nachfahren von französischen Pelzhändlern und indigenen Frauen) wie Joanne Arnott, Connie Fife und Garry Gottfriedson ist mit Marya Fiamengo eine Dichterin mit kroatischen Wurzeln vertreten, und mit Inge Israel eine in Deutschland geborene jüdische Autorin, Kind russisch-polnischer Eltern.

Die druckfrische Anthologie steht seit Anfang Juli auf der Hotlist der unabhängigen Verlage. Noch zwei Wochen lang, nämlich bis inklusive 20. August, ist das Wahllokal zur Abstimmung über die Hotlist 2020 geöffnet. Jede einzelne Stimme kann das wesentliche Zünglein an der Waage sein.

Deshalb: Auf zur Website und zum Wählen! Jede und jeder hat eine Stimme, und die drei Bücher mit der höchsten Internet-Stimmenzahl haben ihren Platz auf der Hotlist 2020 garantiert.

Beeren und reife Gedichte
Für den möglichen Fall, dass wir einander wieder begegnen,
habe ich eine Schale reifer Gedichte vorbereitet,
mit denen wir unseren Hunger stillen können,
habe ein aus Erinnerungen gewebtes Tischtuch aufgelegt,
jede schmeckt nach wilden Beeren in frühem Morgentau.
Ich habe Sterne in einen Wandteppich über jeden Türrahmen genäht,
die Wolken zurückgezogen und die Laken,
die aus einem lachenden Mond gemacht sind, über das Bett gelegt,
neben dem ein leerer Kürbis steht,
in Erwartung unserer Geschichten, die wir getragen haben
durch das Herzland der Entfernung, die wir gereist sein werden.

Connie Fife

 

Freitag, 4.9. um 20 Uhr, Ort: Kirche Großpötzschau (04571 Rötha OT Pötzschau)

erdnah : komposition von Torsten Pfeffer nach Texten von Yvette Centeno

Konzert am mit nachfolgendem Künstlergespräch

Torsten Pfeffer hat, inspiriert von Yvette Centenos Texten, eine musiktheatralische Komposition für weibliche und männliche Stimme, klassische Gitarre und Klangrauminstallation geschaffen.

Öffentliche Proben: 27.8. bis 3.9. täglich 16 – 18 Uhr (außer am 30.8.)
Komposition: Torsten Pfeffer
Installation: Andreas Schröder
Pferformance: Torsten Pfeffer, Andreas Schröder, Regina & Detlef Vitzthum
Texte: Yvette CentenoIn Kooperation mit Förderverein Kirche Großpötzschau e.V.


Yvette Centeno: erdnah. Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr

"Die bevorzugte sprachliche Form von Yvette Centeno ist die Frage, was heißt, daß dieses Schreiben eine Suche und ein Stück Weg ist." Stephen Reckert

Welt - wohin?

PROGRAMM ZUR LEIPZIGER BUCMESSE 2020

Sie hätten uns auf dem Messegelände in Halle 5, Stand G223, gefunden. Die Messe ist abgesagt, aber unsere Abendveranstaltungen finden statt!

Natürlich konnte Aldous Huxley 1932 nicht wissen, wie ein Fledermaus-Virus zuerst China, dann die Menschheit im Jahr 2020 in Atem hält. Großereignisse werden abgesagt, Arbeiter bei vollem Lohnausgleich in häusliche Quarantäne geschickt – man könnte geneigt sein zu glauben, es sei eine gute Zeit zum Lesen und für die Literatur.

Tatsächlich können Texte dramaturgisch kaum spannungsgeladener sein: Im mentalen Wechselbad wird einerseits verkündet, die Infektion verlaufe mild und Panik sei zu vermeiden. Andererseits wird im Halbstundentakt die Mortalitätsrate durchgesagt. Im Stil der Frontberichterstattung heißt es, der Virus rücke in Richtung Berlin vor. Nun hat er Leipzig “erobert” … (Noch ist hier niemand infiziert.)

Über die an der gemeinen Virusgrippe Verstorbenen wird kein Sterbenswörtchen verloren. Geschweige über die Verkehrstoten, Opfer von Krieg und Hunger und all jenen eigentlichen Katastrophen, an die wir uns längst gewöhnt haben. Verrücktwerden eingeplant.

Die Perepetie drückt sich im Bedauern eines Feuer­wehr­hauptwachtmeisters aus, dass sein erkrankter Kollege noch keine Temperatur messen konnte – die Meldung brachte es in die Abendnachrichten.

Davon können die literarischen Neuerscheinungen dieses Frühjahrs nur träumen. Entgegen der Beteuerungen von gestern wurden die Leipziger Buchmesse und das Lesefest „Leipzig liest“ – mit tausenden Veranstaltungen die soziale Seele des Literaturbetriebs – nun doch abgesagt. Sicherheit geht vor. Zugleich ist es die Konsequenz einer kollektiven Hysterie, von der sich – kaum zu wagen, anders zu hoffen – auch die Buchbranche hat anstecken lassen.

Natürlich konnten wir im Herbst 2019, als das Programm für dieses Frühjahr geplant wurde, nicht wissen, wohin es die Welt treibt. Doch es scheint, als hätten es die Autoren bereits geahnt…

Donnerstag, 12. März um 20:15 Uhr, Leipziger Literaturverlag - Kulturgenussladen - findet statt !

Die Musik vom Salzsee – Lesekonzert zur Buchpremiere der Reclam-Ausgabe des Buches "Zhuangzi", Ausstellungseröffnung mit Zhuangzi-Kalligraphien von Thomas Baumhekel

Mit freundlicher Unterstützung durch den Philipp Reclam jun. Verlag.

Zhuangzi - das Buch der daoistischen Weisheit, so der Titel von Viktor Kalinkes neuester Übersetzung, wird in Auszügen und mit musikalischer Begleitung von Ya Dong (Pipa) und Wolfram Dix (Percussion) vorgetragen. Seit den 1990er Jahren befasst sich Kalinke mit dem Daoismus, Laozi und Zhuangzi, so wird es philosophisch: Zhuangzi, der Legende nach ein begnadeter Gärtner und Wortkünstler, entdeckt Zusammenhänge, die selbst die größten Gelehrten seiner Zeit nicht zu erkennen vermochten. Das Geheimnis der Musik vom Salzsee jedenfalls wird an diesem Abend gelüftet!

Allegorisch, gleichnishaft, satirisch – dieses Buch muß man gelesen haben. Lin Xiyi

Das Buch Zhuangzi gilt als die „Bibel des Daoismus“: allegorischer, gleichnishafter Stil, schillernde Erzählprosa, auf die philosophische Spitze getriebene Dialoge. Martin Buber, Hermann Hesse, Martin Heidegger – um nur einige zu nennen – öffneten sich diesem anspruchsvollsten Autor des alten China. „Dieses Buch muß man gelesen haben und es ist zugleich das am schwierigsten zu lesende Buch.“ (Lin Xiyi 林系逸, 1210-1273) Der heute in Hongkong lehrende Forscher Liu Xiaogan stellte fest: „Von allen bedeutenden Werken des alten China nährt das Buch Zhuangzi den Geist auf die faszinierendste, poetischste und vielfältigste Weise.“ Und Gregor Dotzauer schrieb im Tagesspiegel: „Von daher ist es nicht genug zu rühmen, dass soeben das erste vollständige, direkt aus dem Chinesischen übersetzte Zhuangzi erschienen ist. In einem sieben Jahre währenden Marathon hat Viktor Kalinke das Werk in ein zeitgemäß präzises Deutsch gebracht und kommentiert. Und siehe da: Richard Wilhelms Patina ist weg... Auch des Chinesischen Unkundige bekommen so eine Ahnung von der Auslegungsbreite des Texts.“

Zur Buchpremiere hören Sie ein Lesekonzert mit dem Zhuangzi-Trio und sehen die großartige Wandinstallation mit Zhuangzi-Kalligraphien von Thomas Baumhekel.

Ya Dong (Pipa) geboren und aufgewachsen in Shanghai, lebt seit vielen Jahren in Leipzig. Sie ist international anerkannte Konzertsolistin auf der Pipa, der chinesischen Kurzhalslaute. Von 1979 bis 1983 studierte Dong Ya an der Musikhochschule Shanghai beim Pipa-Meister Ye Xuran. Neben der meisterhaften Interpretation des traditionellen und zeitgenössischen Repertoires widmet sich Ya Dong mit großer Freude der Improvisation.

Wolfram Dix (Perkussion) arbeitet im Bereich von Improvisation, Jazz und orchestralen Projekten. Im Zusammenspiel mit anderen Musikern ist es ihm ein Anliegen, scheinbar existierende Grenzen zwischen einzelnen Kunstgattungen durchlässig zu machen und auf diese Weise manche bisher als unvereinbar betrachtete Ausdrucksweisen zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Dabei geht es ihm weniger um die Entwicklung eines Personalstils als vielmehr um Anreicherung des klingenden Augenblicks.

Thomas Baumhekel führt seit 1992 die Beschäftigung mit dem Grenzbereich zwischen Schrift und Bild zur chinesischen Kalligraphie. Seine Kompositionen erscheinen mit ungestümer Kraft und spröden Kanten, stehen insbesondere der japanischen Avantgarde-Kalligraphie ab der Mitte des 20. Jahrhunderts, aber auch der Kunst japanischer Zen-Mönche des 18. Jahrhunderts nahe. Sowohl formal als auch inhaltlich gelingt Baumhekel die Annäherung an ostasiatisches Denken und ostasiatische Ästhetik. Seine Blätter kultivieren eine Schönheit des Ursprünglichen und sind damit Ausdruck einer Naivität, deren bewusstem Einsatz im Wertekanon chinesischer Literaten höchste Bedeutung beigemessen wurde (Quelle: Museum für Ostasiatische Kunst).

 

Freitag, 13. März um 19:30 Uhr, Hugendubel - findet statt !

Andreas F. Cornelius: Veltenhöfer spricht ab fünf

Der vierundachtzigjährige Professor Veltenhöfer sitzt gewohnheitsgemäß auf einer seiner Bänke. Er tut, was er jeden Tag tut: spricht mit jemandem, beobachtet dabei die Vorübergehenden sowie die Natur und studiert das Leben per se. Bis zu elf Stunden verharrt er täglich draußen. Er hat eine Vorliebe für Holsten Bier und Schwimmlehrerinnen, wohingegen er sich über Desinteresse, die zunehmende Abstumpfung, den Mangel an Achtung sowie den braunen Sud erregt. Wer ist dieser Mensch? Ein Irrer? Ein Alltagsphilosoph ersten Ranges, ein zu Groll neigender Einzelgänger oder nur ein einsamer, alter Mann auf der Suche nach ein wenig Zuspruch und Respekt?
Des Professors Weitsicht, sein skurriler Humor und ingeniösen Denkmodelle sind einzigartig. Veltenhöfer steigert sich in eine monodialogische Explikation, die nicht aufzuhören scheint und dennoch recht abrupt endet. Denn er bemerkt etwas, was sonst niemand bemerkt. Und das verwirrt ihn reichlich.

 

Sonnabend, 14. März um 20:15 Uhr, Leipziger Literaturverlag - Kulturgenussladen

"Welt - wohin" - Salon Literaturen: Originale, Übersetzungen, Kommentare

Wörtertanz, skurriler Humor, verbale Befreiungsschläge in einer vom Nutzdenken aufgezehrten Welt. Mit:

- Kočo Racin und Wolfgang Eschker: Weiße Dämmerungen

- Regina Jarisch: Herzflug

- Andreas F. Cornelius: Veltenhöfer spricht ab fünf

- Mayjia Gille: Kurznachricht um acht

- Walter Thümler: Eric und Andere

- Izabela Leal und Timur Stein: Die Andere

- Teresa Balté und Viktor Kalinke: Das Aquarium aus Papier

Der illegal im kroatischen Samobor gedruckte und im November 1939 in Zagreb erschienene Band „Weiße Dämmerungen“ von Kočo Racin umfaßt nur zwölf Gedichte, doch die Bedeutung dieser Gedichtsammlung ist in ihrer kulturellen, historischen und politischen Bedeutung nicht zu überschätzen. Wolfgang Eschker hat sie in eine präzise, unsentimentale deutsche Sprache gebracht.

In Regina Jarischs Gedichten steckt die Suche nach den Wurzeln, nach dem Begreifen der Zeitläufe und der eigenen Gefühle. Trauer, Ängste, Zweifel, Glück, Liebe und Hoffnungen verweben sich zu Sprachnetzen, die einladen zum Nachspüren und Nachdenken. Die Wörter tanzen und spielen, erfinden sich neu und erzeugen Bilder.

Andreas F. Cornelius vollzieht eine einzigartige Tour ins Leben: pfeilgerade, von Null auf Hundert und gleichwohl illustrativ als auch spekulativ. Sein Held Veltenhöfer imponiert mit Weitsicht, skurrilem Humor und ingeniösen Denkmodellen.

Mayjia Gilles Gedichte machen das Herz liebestrunken, liebesbesessen, liebeshungrig, aber in all diesen Liebeszeilen, -reimen und -klagen spürt man stets auch den ontologischen Schmerz, und das ist unfassbar, wie diese Frau, die da dichtet mit ihrer ganzen Lebensfreude und Verzweiflung zugleich, es schafft, immer wieder neue, noch gänzlich unbekannte Bilder und Assoziationen in die poetische Welt zu setzen.

Walter Thümlers Erzählfigur Eric ist mit Anderen unterwegs in einer von Nutzanwendungen und Kapitalanreicherungen verbrauchten Welt. Diesen Realitäten zum Trotz sucht er wahre Empfindung“, „reales Geschehen“, sucht Freundschaft, sucht Zärtlichkeit. Die Anderen, das sind z.B. A., der im Hintergrund eines Kriegsberichts herumläuft, Figuren aus der Malerei, die zum Leben erwachen, eine für ihre Dienste werbende Telefonsexarbeiterin, Rolf, der Bibliothekar und Hobby-Bergwanderer, schließlich ein mit Eric befreundeter Dichter.

Izabela Leals „Die Andere“ erforscht das Innenleben einer zwischen zwei brasilianischen Großstädten hin- und hergerissenen Frau und das resignierte Zusammenleben der Erzählerin mit der nicht identifizierbaren „intrusa“ (weibliche Form von „Eindringling“)...

Teresa Baltés „Aquarium aus Papier“ eröffnet eine neue Reihe im Leipziger Literaturverlag: Bücher für Klein und Groß, Kinderbücher, die auch von Erwachsenen mit Gewinn geschmökert werden können. Dieses Buch dreht sich um Kunst und Wirklichkeit – es wimmelt darin von Bildern schwimmender Fische. Warum Fische?, dachte der Maler. Wir alle sind Fische: groß, klein, hässlich, schön. Wir alle fangen uns eines tags im Netz, das nur uns zusteht. So bekommen wir unser Gesicht. Der Rest ist Wasser aus dem alles kam, zu dem alles zurückfindet.

Zur Information: Was fällt aus ...

Donnerstag, 12. März um 19:00 Uhr, Galerie ARTAe, Menckestr. 3 - fällt aus

 

Mayjia Gille & Susann Klossek: Gedichte und Geschichten

Liebesgedichte aus "Kurznachricht um acht" und kurze,lustig-sarkastische Minigedichte

Moderation: Sabine Elsner

"Mayjia Gilles Gedichte machen das Herz liebestrunken, liebesbesessen, liebeshungrig, aber in all diesen Liebeszeilen, -reimen und -klagen spürt man stets auch den ontologischen Schmerz, und das ist unfassbar, wie diese Frau, die da dichtet mit ihrer ganzen Lebensfreude und Verzweiflung zugleich, es schafft, immer wieder neue, noch gänzlich unbekannte Bilder und Assoziationen in die poetische Welt zu setzen..." Artur Becker

Ein außerordentlich feiner Gedichtband." Thomas Kunst

Freitag, 13. März um 14:30 Uhr, Leseinsel Junge Verlage (Halle 5, Stand G200) - fällt aus

Mayjia Gille: Kurznachricht um acht

Liebessprache ist wie Finnisch. Ein Geheimnis, tief musikalisch, poetisch, melancholisch, unglaublich direkt, unerwartet lustig, sich von allen Sprachen abhebend, sich im Werden befreiend von allen Zwischenräumen, scheinbar von keiner Sprache ableitend, endlos, vollklanglich, radikal, ein Stocken erlaubend, schwer erlernbar, eine große Denkaufgabe, klug, handfest, sinnlich.

"Mayjia Gilles Gedichte machen das Herz liebestrunken, liebesbesessen, liebeshungrig, aber in all diesen Liebeszeilen, -reimen und -klagen spürt man stets auch den ontologischen Schmerz, und das ist unfassbar, wie diese Frau, die da dichtet mit ihrer ganzen Lebensfreude und Verzweiflung zugleich, es schafft, immer wieder neue, noch gänzlich unbekannte Bilder und Assoziationen in die poetische Welt zu setzen..." Artur Becker

Ein außerordentlich feiner Gedichtband." Thomas Kunst

Freitag, 13. März um 19:30 Uhr, Hugendubel - dafür liest Andreas F. Cornelius - siehe oben!

Die Autorin ist leider nicht anwesend.

Izabela Leal: „Die Andere“, vorgestellt von Timur Stein

Das Buch der brasilianischen Dichterin Izabela Leal, mit dem renommierten Literaturpreis Prêmio Rio de Literatura ausgezeichnet, sucht einen Mittelweg zwischen Poesie und Prosa. Dieses Buch schildert die vergebliche Suche nach Identität, projiziert das Innenleben einer zwischen zwei Großstädten hin- und hergerissenen Frau und lauert auf jeder neuen Seite mit einem intimen Verständnis des Frau-Werdens und Schreibens auf.

Izabela Leal: geb. 1969 in Rio de Janeiro, Bachelor in Psychologie, Master in portugiesischer Literatur an der Katholischen Universität von Rio de Janeiro, Promotion, derzeit Professorin für portugiesische Literatur an der Federal University of Pará.

Timur Stein: geb. 1990 in Rybnica (Moldawien), Studium der Romanischen Philologie in Erlangen, Marburg und Bogota sowie der Translationswissenschaften in Germersheim.

 

Sonnabend, 14. März um 15:30 Uhr, Forum OstSüdOst (Halle 4, Stand E501) - fällt aus

Wolfgang Eschker, Kočo Racin: Weiße Dämmerungen

Wolfgang Eschker stellt die erste Gedichtsammlung in mazedonischer Sprache vor.

Der illegal im kroatischen Samobor gedruckte und im November 1939 in Zagreb erschienene Band „Weiße Dämmerungen“ von Kočo Racin umfaßt zwölf Gedichte. Die Bedeutung dieser Gedichtsammlung ist in ihrer kulturellen, historischen und politischen Bedeutung nicht zu überschätzen. Wolfgang Eschker hat sie in eine präzise, unsentimentale deutsche Sprache gebracht.

Dragana Tripkovic und Cornelia Marks: Verse aus Sand

Dieser Band trägt die Bitterkeit, mit deren Entscheidung Dragana Tripković lebt und arbeitet. »Der richtige Job ist nur / die Freiheit«, sagt sie. Und hält Ausschau nach ihrem »eigenen Triumph ohne Kampf«, um nicht am kleinmütigen Prozess der Vergebung teilzuhaben. Und der Toleranz, die im Lichte des homosexuellen Lebens und seiner Verzweif­lung steht…

Dichterin und Übersetzerin sind anwesend.

 

Sonntag, 15. März um 15:30 Uhr, Forum DIE UNABHÄNGIGEN (Halle 5, Stand H309) - fällt aus

Die Autorin ist leider nicht anwesend.

Izabela Leal: „Die Andere“, vorgestellt von Timur Stein

Das Buch der brasilianischen Dichterin Izabela Leal, mit dem renommierten Literaturpreis Prêmio Rio de Literatura ausgezeichnet, sucht einen Mittelweg zwischen Poesie und Prosa. Dieses Buch schildert die vergebliche Suche nach Identität, projiziert das Innenleben einer zwischen zwei Großstädten hin- und hergerissenen Frau und lauert auf jeder neuen Seite mit einem intimen Verständnis des Frau-Werdens und Schreibens auf.

Izabela Leal: geb. 1969 in Rio de Janeiro, Bachelor in Psychologie, Master in portugiesischer Literatur an der Katholischen Universität von Rio de Janeiro, Promotion, derzeit Professorin für portugiesische Literatur an der Federal University of Pará.

Timur Stein: geb. 1990 in Rybnica (Moldawien), Studium der Romanischen Philologie in Erlangen, Marburg und Bogota sowie der Translationswissenschaften in Germersheim.

 

 

 

Donnerstag, 21.11.2019, 20 Uhr

Gedenklesung für Silvio Pfeuffer: mit Thomas Kunst, Viktor Kalinke u.a.

Unerwartet starb in diesem Sommer unser Freund, der Philosoph und Dichter Silvio Pfeuffer. Wir treffen uns, um seine Texte zu lesen, Texte für und über ihn, ihn im Gespräch zu hören und zu sehen im Dokumentarfilm "DichterSehen", im Geist mit ihm zu sein.

Silvio Pfeuffer wurde 1969 in Suhl geboren, studierte in Leipzig Philosophie und befasste sich intensiv mit Derrida und Levinas, Nietzsche und Dostojewski. Er war Mitbegründer der Literaturzeitschrift EDIT. Gedichte veröffentlichte er im Leipziger Literaturverlag, in den Zeitschriften Ostragehege und Signum sowie als Künstlerbuch in der Sonnenbergpresse von Andrea Lange.

Mittwoch, 30.10.2019, ab 18 Uhr

Schreibperformance mit Sabine Janz

Versuche der Beständigkeit schneller Worte.
Sümpfe, die sich auftun im Baustellenloch.
Schreiende Farben, die das Spiel verraten.
Ankommen in den Träumen der Anderen.

Visuelle Gewalten treffen auf Lautmalerei, akustische Signale und Verhüllungskunst im Dunstkreis der Sprachakrobatik mit der Schreibmaschine.

Inskriptionen No. 11: Ultra Super Grip

Texte, die Geschichten erzählen, die zu uns sprechen, das eigene Schreiben anstoßen, sowohl Texte mit Botschaft als auch Textexperimente, die auf Buchstaben stelzen, humpeln und tänzeln, Unerwartetes in sich bergen und abgenutzte Wörter meiden, Texte, in denen sich Sprachspielereien mit Biografischem und nüchternen Betrachtungen der Realität mischen.

Austellungsumbau zur Vernissage

>>> >>> >>>
Arbeiten von Lubomir Tylpt
Baustellen im Leben – construction sites in life mit Sabine Janz
Lubomir Tylpt studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Merz und Penck, letzte Einzelausstellungen: 2018: Neutopíš se dvakrát v téže řece / Man ertrinkt nicht zweimal in demselben Fluss, Galerie Václava Špála, Prag; 2017: 370° of a circle, DSC Gallery, Prag; Ticking Man, The Prague House, Brüssel; 2016: Transition, Galerie Oneiro, Paris.

Sabine Janz: 2007 – 2014
Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildendeKünste in Braunschweig, 2010
Auslandssemester an der Academy of Arts in Tallin (EST), 2012 -2013
Auslandssemester an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem (ISR)

 

 

17. Mai, 19:30 Uhr, Luisenpark Mannheim

Die Freude der Fische – Ein Lesekonzert mit dem Trio Zhuangzi

Vielleicht kennen Sie die musikalischen Vertreter dieses Abends bereits: Schon einige Male begeisterten sie als „Duo Dong Dix“ im Chinesischen Garten. Nun erfahren Ya Dong (Pipa) und Wolfram Dix (Percussion) durch die Rezitation von Viktor Kalinke eine bereichernde literarische Ergänzung: „Zhuangzi”, so der Titel von Kalinkes neuester Übersetzung, wird in Auszügen und mit musikalischer Begleitung vortragen. Seit den 1980er Jahren befasst sich Kalinke mit dem Daoismus und auch mit „Zhuangzi“ wird es philosophisch: Zhuangzi, der Legende nach ein begnadeter Gärtner und Wortkünstler, entdeckt Zusammenhänge, die selbst die größten Gelehrten seiner Zeit nicht zu erkennen vermochten. Das Geheimnis der glücklichen Fische jedenfalls wird an diesem Abend gelüftet!

Mit kleinen asiatischen Köstlichkeiten und Snacks.
Eintritt: 15 € (Lesekonzert & Snacks) inkl. Parkeintritt

Veranstalter: Konfuzius-Institut Heidelberg

Aus der Flüstergrotte

PROGRAMM ZUR LEIPZIGER BUCMESSE 2019

Sie finden uns auf dem Messegelände in Halle 5, Stand G221

 

Donnerstag, 21. März um 18:00 Uhr, Galerie ARTAe, Menckestr. 3

Mayjia Gille: Seit Tagen warte ich in den Sarottihöfen

Mayjia Gilles Poesie führt durch ein Labyrinth aus Schönheit und Schrecken, Schmerz und Glück.

"Mit traumfingriger Hand fügt die Dichterin ihre Worte. Sie öffnet uns Tatsächlichen die Tür in die Welt des Möglichen... Dort finden wir, was wir lange vermissten: Liebe." Heimo Schwilk (Berlin)

 

 

Donnerstag, 21. März um 20:15 Uhr, Kulturgenussladen im Verlag


Die Weltuhr klemmt. Abend der tschechischen Poesie

mit Sylvia Fischerová, Radek Fridrich, Daniela Pusch und Lubomir Typlt, Moderation: Axel Helbig

Die Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE ist seit 1994 ein Schrittmacher im deutsch-tschechischen Kulturaustausch. Die Sonderausgabe Nr. 91 "Neue Texte aus Tschechien" stellt Prosa, Gedichte undEssays zur tschechischen Literaturszene sowie den Künstler Lubomir Typlt vor. Vorgestellt werden auch neue Übersetzungen aus dem Tschechischen.

Die Ausgabe wird vom Tschechischen Kulturministerium gefördert. Ein weiterer Partner ist der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds.

Außerdem eröffnen wir eine Ausstellung mit Arbeiten von Lubomir Tylpt. Der Künstler studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Merz und Penck, letzte Einzelausstellungen: 2018: Neutopíš se dvakrát v téže řece / Man ertrinkt nicht zweimal in demselben Fluss, Galerie Václava Špála, Prag; 2017: 370° of a circle, DSC Gallery, Prag; Ticking Man, The Prague House, Brüssel; 2016: Transition, Galerie Oneiro, Paris.


Freitag, 22. März um 11:00 Uhr, Forum OstSüdOst (Halle 4, Stand E501)

 

Lasha Bakradse & Viktor Kalinke: Martyrien. Altgeorgische Heiligenlegenden

Die vorliegende Anthologie verschafft dem deutschsprachigen Leser einen Zugang zu drei Meisterwerken der georgischen Prosa, die bis in das fünfte Jahrhundert zurückreicht.

Im Mittelpunkt der drei Legenden steht das Martyrium der heiligen Schuschanik, einer armenischen Königin, die ihrem Ehemann Widerstand leistete. Die Martyrien geben ein lebendiges Zeugnis vom Verhältnis des Christentums zu anderen Religionen der damaligen Zeit wie dem persischen Zoroastrismus (Mazdaismus) und dem aufkommenden Islam.

„Ist der Märtyrertod denn nur ein Tod? Nein, er ist die Geburt zu einem neuen, unsterblichen Leben...“

Gefördert von

Freitag, 22. März um 19:30 Uhr, Buchhandlung Hugendubel 

Jean-Michel Maulpoix „Die rote Schwalbe“

Margret Millischer stellt „Die rote Schwalbe“, die deutsche Übersetzung des neuen Buches von Jean-Michel Maulpoix, vor. Ausgangspunkt ist der schmerzhaft erlebte Tod von Vater und Mutter, das Erschrecken vor der eigenen Endlichkeit und ein Heraufbeschwören von Erinnerungen.

Maulpoix‘ Sprache ist kunstvoll, bezieht sich auf alle Sinneseindrücke – Töne, Farben – und die Sprache als Werkzeug des Dichters, der angesichts von Tod und Trauer gegen Ohnmacht und Sprachlosigkeit ankämpft: ein Aufbegehren dagegen und ein Bekenntnis zur Liebe und zum Leben.

Gefördert von

 


Sonnabend, 23. März um 11:00 Uhr, Stand Portugal (Halle 4, D400)

Markus Sahr präsentiert Yvette K Centeno 's “Herbstspiegel”

Die Zeit, von der Sanduhr gemessen, ist unumkehrbar, doch sie wird auch lang, denn Erinnerungen werden lebendig. Yvette K. Centenos Gedichte aus den Jahren 2005 bis 2011 erinnern vorwiegend, schauen zurück, dankbar und gerührt manchmal, aber auch sachlich, präzise, inmitten einer Gegenwart, die oftmals anders ist.

Gefördert von

 

Sonnabend 23. März um 12:00 Uhr, Stand Portugal (Halle 4, D400)

Luís Filipe Castro Mendes und Ilse Pollack präsentieren den Band "Fremde Nähe"

Wenn „jegliche Utopie in den Händen stirbt“, so bleibt in den Worten der Poesie festgehalten, was überdauert. Sarkastisch setzt sich Mendes mit der Unerbittlichkeit des heutigen Kapitalismus auseinander.

"Ja, ich habe gelesen wir Ihre Eltern lebten

in jenem Jahr als sie den Krieg verloren:

In feuchten Kellern von zerstörten Gebäuden

von einzelnen Almosen der Besatzungssoldaten.

Doch haben Sie bemerkt

wie sie danach von den Siegern behandelt wurden?"

Gefördert von

Sonnabend, 23. März um 11:00-12:00 Uhr, Café Europa (Halle 4, Stand E401)

Die Weltuhr klemmt. Neue Texte aus Tschechien

mit Sylvia Fischerová, Radek Fridrich, Daniela Pusch, Martina Lisa und Prof. Dr. Reiner Neubert, Moderation: Axel Helbig

Die Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE ist seit 1994 ein Schrittmacher im deutsch-tschechischen Kulturaustausch. Die Sonderausgabe Nr. 91 "Neue Texte aus Tschechien" stellt Prosa, Gedichte und Essays zur tschechischen Literaturszene sowie den Künstler Lubomir Typlt vor. Vorgestellt werden auch neue Übersetzungen aus dem Tschechischen. Die Ausgabe wird vom Tschechischen Kulturministerium gefördert. Ein weiterer Partner ist der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds.

 

Sonnabend, 23. März um 20:15 Uhr, Kulturgenussladen im Verlag

"Aus der Flüstergrotte" - Leipziger Übersetzernacht: Originale, Übersetzungen, Kommentare

- Max Temmerman und Stefan Wieczorek – Die Geduld der Gärten

- Viktor Kalinke und Lascha Bakradse Martyrien

- Margret Millischer und Jean-Michel Maulpoix – Rote Schwalbe

- Cornelia Marks und Dragana Tripkovic – Verse aus Sand

- Ilse Pollack und Luis Filipe Castro Mendes – Fremde Nähe

- Markus Sahr und Yvette Centeno Herbstspiegel

- Jakob Taube Aus der Flüstergrotte

Beobachtungen, poetische Anmerkungen, Werkstatt – woher schöpft der Autor seine Inspiration? Wie gelingt es dem Übersetzer, dem Original gerecht zu werden und zugleich Wirkung in der eigenen Sprache zu erzielen?

 


Sonntag, 24. März um 13:30 Uhr, Forum Die Unabhängigen (Halle 5, Stand H309)

 

Flämische Meister – Die Geduld der Gärten. Literatur aus Flandern – Max Temmerman

Viktor Kalinke spricht mit Max Temmerman und Stefan Wieczorek (Hg. u. Übersetzer)

"Max Temmerman erkundet die großen literarischen Themen wie Leben, Liebe und Tod, von denen die Poesie von Anfang an beherrscht wird.“ Patrick Peeters (Poetry International Web).

In der zweisprachigen Lesung (Niederländisch-Deutsch) stellt der Autor seinen Band „Die Geduld der Gärten“ vor. Im Gespräch wird es darum gehen, was es bedeutet, in einer ‚kleinen‘ Sprache zu schreiben, und wie sich politische und kulturelle Aspekte Belgiens in seinem Werk niederschlagen.

Gefördert von

 

 

Donnerstag, 29.11.2018, ab 20 Uhr

Der LLV wird 20

ZWANZIG. FEIERN !

Wir stellen die druckfrischen Inskriptionen mit dem Titel "Ende der Genieästhetik" vor, eröffnen die Ausstellung "Die Überwindung der Trägheit" mit Arbeiten von Torsten Pfeffer, lauschen der Aufführung des Schlagzeugsolos "Madhouse - You mean an institution?" von Dominique Ehlert, öffnen die Bühne für eure Beiträge - und feiern.

Die Ausstellung Die Überwindung der Trägheit zeigt neue Arbeiten des Leipziger Künstlers und Musikers Torsten Pfeffer. Im Fokus stehen seine naturalistisch geprägten Ölgemälde. Die poetische Kombination figurativer Gesten mit Zitaten aus Flora und Fauna entfaltet im Auge des Betrachters allegorisch anmutende, vieldeutige Narrationen. Der menschliche Körper findet hierbei besondere Beachtung. Ganz im Sinne eines wiedergewonnenen Selbstbewußtseins und einer im 21. Jahrhundert zumutbaren Aufklärung und Eigenverantwortlichkeit tritt der Mensch als das in Erscheinung, was er ist.

 

Die Inskriptionen sind der Blick durch viele Augen. Im aktuellen Heft wird das Ende des einsamen auserkorenen Genies verkündet: Die Inskriptionen sind eine virtuelle Gemeinschaft, für jedermann/frau zugänglich. In ihnen offenbaren sich Alltagsmomente, aktuelle Empfindungen zur Gesellschaft, Immerwährendes wie Naturbeschreibungen und Du-Ich-Beziehungen.

 

 

Georgien im LLV

Georgien als Gastland der Frankfurter Buchmesse ist schon seit längerem in unserem Visier. In diesem Jahr geben wir drei Titel heraus, die zum Verständnis dessen, was man georgische Identität nennen könnte, beitragen: drei altgeorgische Märtyrerlegenden, die zu den ältesten Texten überhaupt gehören, die in georgischer Sprache verfaßt wurden, über ihren dokumentarischen Anlaß hinaus aber literarische Qualitäten aufweisen. Außerdem erscheint die Biographie von Ilia Tschawtschawadse, des größten georgischen Dichters, geschrieben von Akaki Bakradse, einem zu Sowjetzeiten oppositionellen Kritiker, dessen Texte im Untergrund oder im Samisdat erschienen, sowie ein Roman über die Reise zweier Italiener nach Georgien, genauer das ehemalige Kolchis, wie es die Griechen nannten.

Mittwoch, 10.10.2018 um 15.30 Uhr, Gastland Pavillion Georgien (Halle 5, B100)

Turning Points of Georgian Literature: Ana Kodzaia-Samadaschwili präsentiert "Martyrdom of Shushanik" as Beginning

Moderation: Barbara Lehnerer

The Martyrdom of Queen Shushanik is a text of major significance not only due to the fact that it is the oldest surviving piece of Georgian literature, which was written in the fifth century, but also because this small text is a wonderful novel in a certain sense. It includes a game of passions, great love, and great betrayal, an eternal story of the woman and the man. A single wrong step results into a clash and conflict of interests between two strong personalities. The book goes beyond the limitations of hagiography. The book includes brilliant dialogues, details of everyday life, descriptions of nature, and unforgettable characters. Modern Georgian reader has no difficulty in reading the original of this text that was composed so many centuries ago, fining many familiar words and breath-taking metaphors. The German translation by Elene Amashukeli is equally pleasant and wonderful.

Donnerstag, 11.10.2018 um 12:00 Uhr, Gastland Pavillion Georgien (Halle 5, B100)

100 Jahre Unabhängigkeit Georgiens: der Abchasien-Krieg

Im Gespräch mit Beso Chwedelidze und Guram Odisharia

Moderation: Stefan Weidle

Sonnabend, 13.10.2018 um 14:30, Gastland Pavillion Georgien, FORUM 1

Lascha Bakradse und Kristiane Lichtenfeld sprechen über Ilia Tschawtschawadse

Moderation: Viktor Kalinke

Sonnabend, 13.10.2018 um 15:30 Uhr Gastland Pavillion Georgien (Halle 5, B100)

Turning Points of Georgian Literature: Viktor Kalinke präsentiert "Antonio und David" von Jemal Karchkhadse - Novel Rediscovered by New Generation

Moderation: Maia Fanjikidze

Jemal Karchkhadze's works met with fierce criticism from the literary critics of the Soviet Union. After Georgia's independence, his work was rediscovered by a new generation and his popularity grew steadily.

Antonio and David is one of those rare cases in which taut narrative and high thought merge masterfully. Thanks to its elegant style and fluid writing technique, the novel is accessible to any reader interested in history, while at the same time offering an aesthetic language pleasure for the literary connoisseur.

 

The books were published in the frames of the program Georgia the Guest of Honor country at the 2018 Frankfurter Buchmesse with the support of the Georgian National Book Center.

 

Donnerstag den 13.09.18 um 19:30 Uhr in der Brentano Buchhandlung (Langgasse 2, Gelnhausen)

W.S. Merwin: Der Schatten des Sirius. Lesung mit den Übersetzern Helmbrecht Breinig Susanne Opfermann

Der Schatten des Sirius, etwas, das niemand gesehen hat, ist, wie Merwin in einem Interview sagte, "reine Metapher, reine Imagination". Wir selbst sind dieser Schatten, hinter der sichtbaren Welt liegt das, was nicht sichtbar, nicht zu wissen ist. Das Unbekannte ist es, das unser Leben lenkt, und es ist die Aufgabe der Dichtung, sich diesem Unbekannten anzunähern, ohne es je zu erreichen, "zu sagen, was unsagbar ist - Liebe, Kummer, Zorn auszudrücken - diese Gefühle, die unausdrückbar sind".
William Stanley Merwin (der für seine Buchpublikationen die Form W.S. Merwin vorzieht) gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Dichter unserer Epoche. Als einziger amerikanischer Dichter erhielt er zweimal den Pulitzer-Preis für Lyrik - den ersten hatte er 1971 wegen des amerikanischen Vorgehens im Vietnamkrieg abgelehnt - eines von vielen Beispielen für sein Engagement in politischen und ökologischen Fragen. Im Jahr 2010 wurde Merwin zum PoetaLaureatus der Vereinigten Staaten gewählt.
The Shadow of Sirius ist ein Alterswerk, geprägt von Erinnerungen an Menschen und Tiere, Gedanken über Zeit und Vergänglichkeit und das Wesen der Dichtkunst.

Die Übersetzer, die Professoren der Amerikanistik, Susanne Opfermann und Helmbrecht Breinig, lesen auf Deutsch und Englisch aus den Gedichten und berichten vom Prozess des Übersetzens.
Hierzu laden wir Sie herzlich ein!

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Dienstag, 19. Juni, 18:30 Uhr, Saal der brasilianischen Josua Gemeinde, Daimlerstraße 38, (Hamburg)

Lesung mit Hélia Correia (Portugal)

Einer breiten Öffentlichkeit erstmals 1981 bekannt geworden, erzählt Hélia Correia von Ausgegrenzten und Andersartigen, von Blinden, Prostituierten und Mördern, von Menschlichem und Unmenschlichem mit einem ganz besonderen, gelegentlich auch unheimlichen Zauber, der Sogwirkung entfaltet. 2015 erhielt sie mit dem Prémio Camões den wichtigsten Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt.

Eine Veranstaltung des Instituto Camões mit Unterstützung der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft.

Mittwoch, 20. Juni 2018, 19 Uhr

Lesung mit Hélia Correia: "Zwanzig Stufen"

Zu einer zweisprachigen Lesung mit der namhaften portugiesischen Autorin Hélia Correia laden wir in unsere Räume ein. Im Mittelpunkt wird Correias Buch „Zwanzig Stufen und andere Erzählungen“ stehen, das wir druckfrisch auf Deutsch in der Übersetzung von Dania Schüürmann herausgebracht haben – neben vielen anderen literarischen Perlen Portugals im Laufe der letzten Jahre.

Hélia Correia erzählt von Ausgegrenzten und Andersartigen, von Blinden, Prostituierten und Mördern, von Menschlichem und Unmenschlichem mit einem ganz besonderen, gelegentlich auch unheimlichen Zauber, der Sogwirkung entfaltet.

Im Anschluß wird die Ausstellung „Ver Lisboa“ mit Siebdrucken über die portugiesische Metropole eröffnet. Schriftsteller und Künstler stellen unentdeckte Orte der portugiesischen Hauptstadt vor: Das Buch Guia Ler e Ver Lisboa, das von EGEAC Cultura em Lisboa und Prado herausgegeben wurde, vereint Erzählungen von 20 bekannten zeitgenössischen portugiesischen Autoren und wurde von weiteren 20 herausragenden portugiesischen Illustratoren gestaltet. Sie teilen mit den Lesern ein geheimnisvolles, nostalgisches, historisches, verlorenes, unterirdisches oder auch utopisches Lissabon. Entstanden ist ein gleichzeitig literarischer wie visueller Stadtrundgang durch die portugiesische Hauptstadt.Vertreten sind die Autoren Afonso Cruz, Alice Vieira, Ana Margarida de Carvalho, Bruno Vieira Amaral, Catarina Fonseca, David Machado, Gonçalo M. Tavares, Joana Bértholo, Kalaf Epalanga, Luísa Costa Gomes, Mário Zambujal, Miguel Real, Patrícia Portela, Patrícia Reis, Ricardo Adolfo, Rui Cardoso Martins, Rui Zink, Sandro William Junqueira, Valério Romão und die Illustratoren Alex Gozblau, Ana Ventura, André Carrilho, André Letria, António Jorge Gonçalves, Bárbara Assis Pacheco, Bernardo Carvalho, Danuta Wojciechowska, Gonçalo Viana, João Fazenda, Paulo Galindro, Pedro Lourenço, Rui Sousa, Teresa Lima, Tiago Albuquerque, Yara Kono.

Lesung und Ausstellungseröffnung werden musikalisch begleitet vom Duo Hartmut Anacker (git) & Andreas Böttger (viol) Werke von Ernst Gottlieb Baron (1696-1760), Georg Philipp Telemann (1681-1767) u.a.

Mittwoch 20. Juni, 20 Uhr, Buchhandlung Pankebuch, Wilhelm-Kuhr-Str. 5 (Berlin)

Lesung mit Laurynas Katkus (Litauen)

Der Autor und Übersetzer Laurynas Katkus, 1972 in Vilnius/Litauen geboren, zählt zu den wichtigen Stimmen seiner Generation und ist vor allem mit Lyrik- und Essays bekannt geworden.Bei uns stellt er seine, im Leipziger Literaturverlag erschienenen und von Claudia Sinnig übersetzten, Bücher “Tauchstunden” und “Moskauer Pelmeni” vor.

Gefördert von der Botschaft der Republik Litauen. Eintritt: 8 Euro

21.06.2018, 18:30 Uhr, Berlin, Unter den Linden 1

Europäischer Autorengipfel

Mit Hélia Correia (Portugal) und Laurynas Katkus (Litauen) nehmen gleich zwei Autoren des Leipziger Literaturverlages am Europäischen Autorengipfel teil, den Bertelsmann, ZDF, Deutschlandfunk Kultur und 3sat zusammen mit Botschaften und Kulturinstituten in Berlin mit insgesamt zwanzig internationale Autorinnen und Autoren einberufen:

Janne Teller aus Dänemark, Terezia Mora aus Deutschland, Geert Buelens aus Flandern, Hédi Kaddour aus Frankreich, Jacques De Decker aus der Föderation Wallonie-Brüssel, Claire North aus Großbritannien, Sjón aus Island, Hugo Hamilton aus Irland, Laurynas Katkus aus Litauen, Guy Helminger aus Luxemburg, Pierre Mejlak aus Malta, Hans Maarten van den Brink aus den Niederlanden, Maja Lunde aus Norwegen, Tomasz Rózycki aus Polen, Hélia Correia aus Portugal, Dana Grigorcea aus der Schweiz, Svetlana Žuchová aus der Slowakei, Sabine Gruber aus Südtirol und Radka Denemarková aus Tschechien.

In ihren Romanen, Erzählungen, Gedichten und Sachbüchern beschreiben diese Autorinnen und Autoren, wie man in ihrem Land lebt, welche Gedanken, Erfahrungen, Sehnsüchte, Hoffnungen, Gewissheiten, Ängste und Irrtümer unsere Nachbarn beschäftigen. Gemeinsam bilden sie ein europäisches Narrativ. In den Gesprächen auf dem Blauen Sofa erfahren Sie außerdem, warum sich diese Autorinnen und Autoren als Europäer fühlen, was ihnen in Europa fehlt, welches europäisches Buch sie schreiben würden und wo Europa für sie endet.

Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß nur ein begrenztes Platzkontingent verfügbar ist. Ab dem 15. Juni 2018 können Sie sich hier als Gast des Europäischen Autoren-Gipfels registrieren. Die Anmeldung ist persönlich und nicht übertragbar. Bitte halten Sie beim Einlass Ihren Personalausweis bereit.

Ausschnitte vom Europäischen Autorengipfel sendet Deutschlandfunk Kultur am 24. Juni von 0:05 bis 4:00 Uhr ('Literatur im Gespräch').

 

Donnerstag, 28. Juni, 2018, 20 Uhr, Landhaus Dresden (Stadtmuseum, Städtische Galerie), Wilsdruffer Str. 2

Zhuangzi. Das Gesamtwerk - Lesung und Gespräch mit Viktor Kalinke

Eintritt: 6 / 4 Euro

In der Reihe "Literarische Alphabete" stellt Viktor Kalinke seine Übersetzungen des "Zhuangzi" und des "Daodejing" vor.

"Die Schrift gilt als eine der literarisch schönsten, interessantesten und schwierigsten der chinesischen Geistesgeschichte." schreibt Wikipedia über das Zhuangzi.

Veranstalter: Literaturforum Dresden e.V. & Literarische Arena e.V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.

 

Wer mit Zhuangzi reist, vergißt, wo die Schuhe drücken

Zhuangzi-Tournee 2018

„Von allen bedeutenden Werken des alten China nährt das Buch Zhuangzi den Geist auf die faszinierendste, poetischste und vielfältigste Weise.“ Liu Xiaogan

Zhuangzi war ein Mann aus Meng, sein Rufname war Zhou. Er bekleidete in Meng ein Amt im Lackgarten. Er war ein begnadeter Dichter und Wortkünstler, schilderte Tatsachen und entdeckte Zusammenhänge; selbst die größten Gelehrten seiner Zeit vermochten es nicht, ihn zu widerlegen. Die Worte flossen und sprudelten aus ihm hervor und trafen unvermittelt den Kern. (aus: Biographie des Zhuangzi von Sima Qian, Historiker am Hof der Westlichen Han-Dynastie, 2. Jahrhundert v.u.Z.)

Sonnabend, 12. Mai 2018, 20 Uhr, in Wangelin: Wangeliner Garten, Vietlübber Str., Lehmhaus

Zhuangzi: Die Freude der Fische

Zhuangzi und Huizi gelangten beim Spazierengehen auf die Brücke, die über den Hao-Fluß führt. Zhuangzi sprach: „Wie die Fische hochspringen und umhertollen – das ist die Freude der Fische.“ Huizi sprach: „Du bist kein Fisch, woher weißt du, woran sich die Fische erfreuen?“ Zhuangzi sprach: „Du fragst: ‘Woher weißt du, woran sich die Fische erfreuen?’, dabei weißt du schon, daß ich es weiß und du fragst mich trotzdem; ich weiß es, indem ich hier am Hao-Fluß stehe und mich freue.“

Rezitation und Konzert mit Ya Dong (Pipa), Wolfram Dix (Percussion) und Viktor Kalinke (Stimme): ein stimmungsvolles Konzert in ländlicher Umgebung, wie es dem dichtenden und philosophierenden Gärtner Zhuangzi gewiß gefallen hätte.

Sonntag,13. Mai 2018, 19 Uhr in Magdeburg, Festung Mark, Kulturwerkstatt, Hohepfortewall 1

Einlass: 18:30 Uhr, Eintritt: VVK: 12 € (zzgl. Geb.), AK: 15 €, AK (erm.): 13 €

Duo Dong Dix und Viktor Kalinke rezitieren Zhuangzi: Klingendes Dao zwischen Leipzig und Shanghai

In der Mai-Ausgabe der „Freien Klänge“ beehrt uns das Duo „Dong Dix“ mit ihrem Lesekonzert „Die Freude der Fische“. Das Duo Dong Dix improvisiert auf Grundlage vielfältiger musikalischer Erfahrungen, die von den beiden Solisten in den unterschiedlichsten kulturellen Zusammenhängen gemacht wurden. Durch freies Spiel mit vielgestaltigem Material entsteht echte Synthese.

Ya Dong (Pipa): geboren und aufgewachsen in Shanghai, lebt seit vielen Jahren in Leipzig. Sie ist international anerkannte Konzertsolistin auf der Pipa, der chinesischen Kurzhalslaute. Von 1979 bis 1983 studierte Dong Ya an der Musikhochschule Shanghai beim Pipa-Meister Ye Xuran. Neben der meisterhaften Interpretation des traditionellen und zeitgenössischen Repertoires widmet sich Ya Dong mit großer Freude der Improvisation.

Wolfram Dix (Perkussion): arbeitet im Bereich von I-Musik, Jazz und orchestralen Projekten. Im Zusammenspiel ist es ihm ein großes Anliegen, scheinbar existierende Grenzen zwischen einzelnen Kunstgattungen durchlässig zu machen und auf diese Weise manche bisher als unvereinbar betrachtete Ausdrucksweisen zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Dabei geht es ihm weniger um die Entwicklung eines Personalstils als vielmehr um Anreicherung des klingenden Augenblicks. Dix spielt nur, was sich nicht von selbst versteht, was also gespielt werden muss.

Viktor Kalinke (Rezitation): befaßt sich seit 1988 mit daoistischer Philosophie und deren Übersetzung ins Deutsche. Hier spricht er Auszüge aus seiner frisch erschienenen Übersetzung des Zhuangzi.

Veranstalter: FestungMark Magdeburg

 

 

Wie es wirklich ist ...

PROGRAMM ZUR LEIPZIGER BUCMESSE 2018

Sie finden uns auf dem Messegelände in Halle 5, Stand G221

Donnerstag, 15. März, 20:15 Uhr, Kulturgenussladen im Verlag

Leipziger Literatursalon

Satire, Poesie und Kunst erwarten die Besucher des Leipziger Literatursalons:

o Walter Thümler: Wie es wirklich ist
o Udo Kawasser: das moll in den mollusken
o Hein Semke: Hannes, der Rammer
o geheimzustände: inskriptionen no. 9

Außerdem eröffnen wir eine Ausstellung mit Arbeiten von Sighard Gille.

 

Freitag, 16. März, Halle 5, 11 Uhr, Halle 5, Stand G200 (Lesebühne Junge Verlage)

Udo Kawasser: das moll in den mollusken

Aus einer Position des Eingetauchtseins schaltet sich Udo Kawasser mit seiner anfälligkeit für windgedichte ins Gespräch der Landschaft ein. Zwischen raumohnmacht und lautirrtümern frühmorgens führt sein filmischer Blick mit harten Schnitten querfeldein, lässt das denken über die flusshaut gleiten und nimmt dabei das mögliche Verhältnis von Mensch und Natur ins Visier.

Freitag, 16. März, 12 Uhr, Halle 4, Stand C 402 (Stand der Republik Portugal)

Dania Schüürmann stellt den Erzählband "Zwanzig Stufen" von Hélia Correia vor

Hélia Correia erzählt von Ausgegrenzten und Andersartigen, von Blinden, Prostituierten und Mördern, von Menschlichem und Unmenschlichem mit einem ganz besonderen, gelegentlich auch unheimlichen Zauber, der Sogwirkung entfaltet.

 

Freitag, 16. März, 19:30 Uhr, Buchhandlung Hugendubel

Zhuangzi: „Ein Narr ist, wer klammheimlich zu wissen glaubt, wie es sich verhält“

Viktor Kalinke stellt die frisch erschienene deutsche Gesamtausgabe dieses Klassikers vor.

Freitag, 16. März, 24:00 Uhr, Lyrikbuchhandlung, Kunstraum D21, Demmeringstr. 21

Udo Kawasser: das moll in den mollusken

Aus einer Position des Eingetauchtseins schaltet sich Udo Kawasser mit seiner anfälligkeit für windgedichte ins Gespräch der Landschaft ein. Zwischen raumohnmacht und lautirrtümern frühmorgens führt sein filmischer Blick mit harten Schnitten querfeldein, lässt das denken über die flusshaut gleiten und nimmt dabei das mögliche Verhältnis von Mensch und Natur ins Visier.

 

Samstag, 17. März, 20:15 Uhr, Kulturgenussladen im Verlag

Salon International - Leipziger Übersetzernacht - Originale, Übersetzungen, Kommentare

mit Robert Hodel und Dragoslav Mihailović, Eleonora Gehrisch, Helmbrecht Breinig, Susanne Opfermann und W.S. Merwin, Viktor Kalinke und Zhuangzi, Mala Vikaite sowie Dania Schüürmann und Hélia Correia

Sonntag, 18. März, 12 Uhr, Halle 5, G221 (am Stand des LLV)

Viktor Kalinke im Gespräch mit Axel Helbig über Zhuangzi

Vorgestellt wird die erste vollständige Übersetzung des Zhuangzi aus dem Chinesischen ins Deutsche: „Ein Narr ist, wer klammheimlich zu wissen glaubt, wie es sich verhält.“

 

Sonntag, 18. März, 12:30 Uhr, Halle 5, K600 (Forum Literatur)

W. S. Merwin, Helmbrecht Breinig, Susanne Opfermann: Der Schatten des Sirius

Dichtung hat die Aufgabe zu sagen, was unsagbar ist – Liebe, Kummer, Zorn auszudrücken – diese Gefühle, die unausdrückbar sind.

 

Sonntag, 18. März, 19 Uhr, Täubchenthal

Mayjia Gille liest aus den „Sarottihöfen“ und neue Texte, musikalisch begleitet von „Eisvogel“.

 

Donnerstag, 11.01. 2018 um 19h, Ort: Kienzle Art Foundation, Bleibtreustrasse 54, 10623 Berlin

Lesung von Gregor Mirwa im Gespräch mit Sieglinde Geisel

Die vorliegende Auswahl umfaßt Gedichte der letzten Jahre. Im ersten Teil Raum, Schachtel, neue Heimat geht es darum, die unmittelbare Umgebung des Lebens und Arbeitens mit einem Bleistift zu zeichnen, dessen Spitze ständig abbricht. Film ohne Tonspur wurde mit der Handkamera aufgenommen – so als würde sie selbst das Drehbuch schreiben. Bei den Tronies bin ich mir des Werkzeugs nicht ganz gewiss. Sie sind zuallererst Geschenk, ein Wink mit dem Fuß. Auch die Axt geht einem unterwegs leicht zur Hand und schafft Platz.

"Wo war ich, wie ich war
Da war diese Sache,
gerade hier in Reihe 27, Platz C.
Irgendwie muss ich herunter geschaut haben.
Da war es da. So was wie ein Einfall,
eine nicht zu Ende gebrachte Formel.
Alter Kaugummi, irgendetwas,
was dem Lauf der Zeit abhanden gekommen war
und sich wie ein Beißholz
zwischen die Sekunden geschoben hatte.
..."

Gregor Mirwa ist Arzt und Schriftsteller.
Sieglinde Geisel ist Journalistin, Lektorin und Dozentin für Schreibwerkstätten.
www.tell-review.de

 

 


 

 

Chronik 1998 - Juli 2005

Chronik August 2005 - Dezember 2017