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Wolfgang Elisabeth Krumbein


Poseidons Kinder I

Täglich das Meer und immer wieder neu
Täglich dieselben dennoch neuen Farben
Täglich die gleichen Möwen und Delphine scheu
Und täglich fast der Sonne schnelle Lichtergarben.

Nachts aber ist es dunkel hier und still
Strandschwärmer sieht man äußerst selten
Nächtlich erschallt Gesang der Fledermäuse schrill
Nächtliche Gaukler im Zwischenlicht der Welten.

Doch das, was wirklich zählt sind Tage nicht noch Nächte
Was uns bewegt und unsren Sinn bei Tag und Nacht verwirrt
Es sind des Schicksals ungeahnte, unerhörte Mächte

Sind Felsenschründe, Uferfesten durch die Kriegerisches klirrt
Sind die Sekunden, derenthalben grausam und genau sich rächte
Der König an der Königin, obschon die Welt schon wußte, daß er irrt

(aus: 50 Motive griechischer Mythologie, © ERATA 2004)

 

 


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