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Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

Veröffentlichungen im Leipziger Literaturverlag

Rainer Maria Rilke: Briefe an eine venezianische Freundin, LLV 2011

Jean-Michel Maulpoix: Kommentar zu "Briefe an einen jungen Dichter" von Rainer Maria Rilke, LLV 2010

Stimmen

"Das ist eine feine Sache, dass die Romanelli-Briefe wieder greifbar sind und das auch noch mit deutscher
Übersetzung. Übersichtlich und schön gesetzt. Das ausführliche und die Forschung gut berücksichtigende Nachwort ist eine nützliche Einstiegshilfe für alle, die sich mit den Briefen beschäftigen wollen und werden." Prof. Dr. Erich Unglaub

Maulpoix kommentiert Rilke: Du musst dein Leben - hmm - annehmen!
Ralf Julke, L-IZ vom 12.03.2010

Die organisierte Flucht des Rainer Maria R.: Briefe an eine venezianische Freundin
Ralf Julke, L-IZ vom 11.03.2011

Rilkes französische Megakarriere
Margaret Millischer, STANDARD vom 25. Februar 2011

Vita

1882 Besuch der Piaristenschule in Prag.

1885 Trennung der Eltern Rilkes.

1886 Rilke wird von seinem Vater in die Militärschule nach St. Pölten (Niederösterreich) geschickt, in der er bis Ende Juni 1890 bleibt.

1890 September: Eintritt in die Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen.

1891 Juni: Rilke verläßt die Militärschule. Er behält diese Jahre in schrecklicher Erinnerung. Im September kommt er nach Linz in die Handelsakademie.

1892 Mai: Rilke kommt nach Prag zu seinem Onkel, der ihm ein Stipendium aussetzt, damit er dort Jus studieren kann. Er beginnt sich auf die Matura vorzubereiten.

1894 Veröffentlichung von Leben und Lieder, Niederschrift von Traumgekrönt.

1895 Studium an der Karl Ferdinand Universität in Prag (Kunstgeschichte, Philosophie, Literatur, Recht). Im Herbst bringt er die Gedichte Larenopfer und seine ersten Theaterstücke zu Papier.

1896 Abfahrt nach München, wo er an der Universität Kunstgeschichte inskribiert und Mitarbeiter bei der Zeitschrift Jung-Deutschland wird, die seine Gedichte und Erzählungen veröffentlicht. März: Reisen nach Arco, Venedig, Murano und Konstanz. Am 12. Mai: Begegnung mit Lou Andreas-Salomé, die ihm von Jakob Wassermann vorgestellt wird.Juni-Juli: Aufenthalt bei Lou in Wolfratshausen, in der Nähe von München.Begegnung mit Stefan George in Berlin. Veröffentlichung von Advent.

Von 1898 bis 1901: die Gedichtsammlung Buch der Bilder entsteht.

1899 April: Beginn der ersten Rußland-Reise mit Lou Andreas-Salomé und ihrem Mann. Juni: Begegnung mit Leonid Pasternak. Lou und Rainer werden von Tolstoi empfangen.
September-Oktober: Niederschrift des Buches vom mönchischen Leben.
Veröffentlichung von: Zwei Prager Geschichten, Mir zur Feier, Die weiße Fürstin.

1900 Mai bis August: Zweite Rußland-Reise mit Lou. Ende August: Besuch der Künstlerkolonie in Worpswede, wo er insbesondere die junge Bildhauerin und ehemalige Rodin-Schülerin Clara Westhoff kennenlernt. Veröffentlichung der Geschichten vom lieben Gott.

1901 Februar: Rilke löst sich von Lou.
März: München, Arco, Torbole, Riva, Bremen. Dann Aufenthalt in Westerwede.
April: Hochzeit mit Clara Westhoff in Bremen.
September: Rilke schreibt Das Buch von der Pilgerschaft, den zweiten Teil des Stundenbuchs.
Dezember: Geburt seiner Tochter Ruth, deren Betreuung im darauffolgenden Jahr oft ihren Großeltern mütterlicherseits anvertraut wird.

1902 Schreibt in Westerwede seine Monographie über die Künstlerkolonie in Worpswede.
August: Rilke ist mit Clara in Paris. Er bleibt sieben Monate dort. Er bereitet eine Monographie über Rodin vor, dessen Schülerin seine Frau war und dem er am 1. September seinen ersten Besuch abstattet.
Niederschrift des Großteils der unter Buch der Bilder veröffentlichten Gedichte.
Veröffentlichung der endgültigen Fassung der Geschichten vom Lieben Gott, der Erstfassung der Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, Beginn der Niederschrift der Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge.

ab 1903 "Briefe an einen jungen Dichter"

1905 Zeit häufiger Ortswechsel. Berlin, Meudon, wo Rilke wieder Rodin aufsucht und bei ihm das Amt eines Sekretärs annimmt, der dessen Korrespondenz erledigt. Veröffentlichung des Stundenbuchs.

1906 März: Tod des Vaters. Mai: Zerwürfnis mit Rodin. Dezember: Beginn eines fünfmonatigen Aufenthalts auf Capri. Veröffentlichung der endgültigen Fassung des Cornets.

1907 Mai: Ende des Aufenthalts auf Capri. „Fruchtbare“ Einsamkeit in Paris. Oktober: entdeckt das für ihn wichtige Werk Cézannes (der ein Jahr davor verstorben war) und dem im Salon d’Automne eine Retrospektive gewidmet ist.

ab 1907 "Romanelli-Briefe"

1908 Reisen nach Berlin, München, Rom, Neapel, Rom, Florenz. Mai: läßt sich in Paris im Palais Biron, rue de Varennes, nieder, wo er bis 1911 bleibt. Versöhnung mit Rodi

1912 Neuausgabe der lyrischen Erzählung Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke als Nummer 1 der Insel-Bücherei, mit der sie hohe Auflagen und ungewöhnliche Popularität erlangte.

1910 Nachdem er Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge in Leipzig vollendet hat, beginnt für Rilke eine tiefe, zwölf Jahre währende Schaffenskrise.

1912 beginnt Rilke die Duineser Elegien, die er jedoch erst im Februar 1922 abschließen konnte. Dieser Gedichtzyklus verdankt seinen Namen dem Aufenthalt Rilkes auf dem Schloss Duino der Prinzessin Marie von Thurn und Taxis bei Triest in der Zeit von Oktober 1911 bis Mai 1912.

1914 Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges überrascht Rilke während eines Deutschlandaufenthaltes. Nach Paris kann er nicht mehr zurückkehren; sein dort zurückgelassener Besitz wird beschlagnahmt und versteigert. Den größten Teil der Kriegszeit verbrachte Rilke in München. Von 1914 bis 1916 hat er eine stürmische Affäre mit der Malerin Lou Albert-Lasard. Die Freundschaft zwischen Rilke und Vollmoeller intensivierte sich während des Ersten Weltkriegs, als sich beide auch in Gegenwart von Lou Albert-Lasard sowohl in Berlin als in München treffen.

Anfang 1916 Rilke wird eingezogen und muss in Wien eine militärische Grundausbildung absolvieren. Durch Fürsprache einflussreicher Freunde wird er zur Arbeit ins Kriegsarchiv überstellt und am 9. Juni 1916 aus dem Militärdienst entlassen. Die Zeit danach verbringt er wieder in München, unterbrochen durch einen Aufenthalt auf Hertha Koenigs Gut Böckel in Westfalen. Das traumatische Erlebnis des Kriegsdienstes – als Erneuerung der in der Militärschulzeit erfahrenen Schrecken – läßt ihn als Dichter nahezu völlig verstummen.

Am 11. Juni 1919 reist Rilke von München in die Schweiz. Äußerer Anlass ist eine Vortragseinladung aus Zürich, eigentlicher Grund aber der Wunsch, den Nachkriegswirren zu entkommen und die so lange unterbrochene Arbeit an den Duineser Elegien wieder aufzunehmen. Die Suche nach einem geeigneten und bezahlbaren Wohnort erweist sich als sehr schwierig. Rilke lebt unter anderem in Soglio, Locarno und Berg am Irchel. Erst im Sommer 1921 findet er im Château de Muzot, einem Schlösschen oberhalb von Sierre im Kanton Wallis, eine endgültige Wohnstätte. Im Mai 1922 erwirbt Rilkes Mäzen Werner Reinhart (1884–1951) das Gebäude und überläßt es dem Dichter mietfrei.

Februar 1922 In einer intensiven Schaffenszeit vollendete Rilke hier innerhalb weniger Wochen die Duineser Elegien. In unmittelbarer zeitlicher Nähe entstehen auch die beiden Teile des Gedichtzyklus Sonette an Orpheus. Beide Dichtungen zählen zu den Höhepunkten in Rilkes Werk.

Seit 1923 muss Rilke mit großen gesundheitlichen Beeinträchtigungen kämpfen, die mehrere lange Sanatoriumsaufenthalte nötig machen. Auch der lange Paris-Aufenthalt von Januar bis August 1925 ist ein Versuch, der Krankheit durch Ortswechsel und Änderung der Lebensumstände zu entkommen. Dennoch entstehen auch in den letzten Jahren zwischen 1923 und 1926 noch zahlreiche Einzelgedichte (etwa Gong und Mausoleum) und ein umfangreiches lyrisches Werk in französischer Sprache. Erst kurz vor Rilkes Tod wird seine Krankheit als Leukämie diagnostiziert.

29. Dezember 1926 Rilke stirbt im Sanatorium Valmont sur Territet bei Montreux und wird – seinem Wunsch entsprechend – am 2. Januar 1927 in der Nähe seines letzten Wohnorts auf dem Bergfriedhof von Raron im Wallis westlich von Visp beigesetzt. Auf seinem Grabstein steht der selbst ausgewählte Spruch:

Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern.




 

 

Leseprobe

Zu den Büchern:
- Briefe an einen jungen Dichter
- Briefe an eine venezianische Freundin